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Audimax als Prototyp für Europa

  • 13.07.2012, 18:18

Die Hochschulproteste 2009 haben das Potential zu Großem. Gelingt es den protestierenden SudentInnen, ihr Anliegen nach außen zu kommunizieren und sich europaweit zu vernetzen, dann könnten sie bald eine mächtige Reform-Allianz bilden, die den Bologna-Prozess entscheidend verändern könnte.

Die Hochschulproteste 2009 haben das Potential zu Großem. Gelingt es den protestierenden SudentInnen, ihr Anliegen nach außen zu kommunizieren und sich europaweit zu vernetzen, dann könnten sie bald eine mächtige Reform-Allianz bilden, die den Bologna-Prozess entscheidend verändern könnte.

In Washington D.C. und Priština, zwischen Ministerstuben und ungeheizten Volksschulen an den Rändern Europas; ob für Magazine, Thinktanks oder die Europäische Union: meine Arbeit und mein Leben spielen sich an vielen Orten ab. Ich habe gelernt, Standpunkte zu ändern, Bestehendes zu hinterfragen und jedem Prozess mit dem Blick einer Anfängerin zu begegnen. Durch diese Prismen hindurch stellt sich die Audimax-Bewegung als mehr dar als ein Protest. Sie ist ein möglicher Prototyp für unsere Zukunft. Drei Gründe:
Erstens, ich selbst kenne den globalen Marktplatz als einen Ort, wo Initiativen prinzipiell eine Chance gegeben wird – seien das die Yale Global Fellowships, die BBC World Challenge oder die TED Talks (Vorlesungen im Internet; u.a. vom Vorarlberger Designer Stefan Sagmeister). Allein dass so viele Studierende eine gewaltlose Allround-Organisation für Bildung aufbauen, mit Pressedienst, Livestream, Ausschuss- und Plenardebatten zur Bildungspolitik, zum Klimawandel und zur politischen Ökonomie, würde in internationalen Foren mit Applaus beantwortet.
Zweitens, in der Weltpolitik werden Prioritäten der Zukunft verhandelt, nicht der Vergangenheit. Die EU hat vor einem Jahr einen Weisenrat zum Thema Zukunftsplan bestellt (mit an Bord: der Bevölkerungswissenschaftler Rainer Münz). Jenes Österreich, das die Audimax-Bewegung bisher nur aus dem Fernsehen kennt, hat nun einen solchen Rat frei Haus bekommen. Diese Bewegung möchte über Österreich im Jahr 2030 sprechen und das ist für alle essenziell.
Drittens, Führungskräfte im 21. Jahrhundert denken international und interdisziplinär. Im Kommen sind multiple Identitäten und multipolare Biografien. Wer heute in Linz oder Graz studiert, wird mit großer Wahrscheinlichkeit in Zukunft nicht in Linz oder Graz arbeiten, sich verlieben, forschen, Praktika absolvieren, Kurzverträge annehmen, Trennungen durchstehen, Wohnungen mieten, ein Doktorats-Studium machen und Kinder großziehen. Wir pendeln, wir reisen, wir binden uns kaum noch an einen Ort. Ähnlich wie für die Menschen in Berlin und Baku, geht es für die Studierenden in Linz und Graz darum, sich mit dem komplexen 21. Jahrhundert zu arrangieren. Dazu gehört auch das Diskutieren über und Ausrangieren von Dingen, die entbehrlicher Ballast geworden sind. Parteibücher, Klubzwang, Landtage, Bundesrat: das sind Schubladen. Unsere Leben verlangen jedoch nach USB-Docking-Stationen. Also nach klaren, verständlichen Spielregeln, wo und wie wir mit unserer Existenz andocken können. Egal, ob für ein paar Monate oder für ein ganzes Leben. Was kann die Bewegung Audimax tun, um ihre Rolle als Prototyp zu entwickeln? 

Unübliche Prozesse und spannende Narrative. Die Bewegung kann von der Weltpolitik lernen. Die Aufgaben des 21. Jahrhunderts – Pandemien, Klimawandel, Ressourcenknappheit, Finanzkrisen etwa – erfordern breite und oft unübliche Allianzen. Das betrifft die G20 und die UNO; Staaten, Firmen und NGOs. Zwei Beispiele: Ocean 2012 ist eine neue Gruppe von NGOs plus einigen Regierungen, die ihre Interessen formulieren und bündeln, um die EU-Fischereipolitik im Jahr 2012 zu reformieren. Dieses große Orchester ist nötig, wenn sehr laute Interessens-Gruppen über lange Zeit hinweg die Politik dominieren. Oder: vor einigen Jahren haben sich Unilever Indonesia (ein Zweig des multinationalen Konzerns) und die britische NGO Oxfam zusammengetan: Die Frage, die Unilever an Oxfam stellte: Lindern oder intensivieren unsere Aktivitäten die Armut? Oxfam bekam Zugang zu allen Unilever Dokumenten und MitarbeiterInnen. Der Prozess brachte Einsichten; er brachte vor allem seitenlange Narrative über diese unübliche Partnerschaft.
Für die Audimax Bewegung heißt das: Wenn die, an die sich die Bewegung wendet, schlafen, dann wende sie sich an jene, die wach sind. Die Bewegung könnte einen „Stakeholder-Prozess“ in Gang setzen, indem sie zuerst eine Landkarte erstellt: Wer ist Audimax? Wer ist Nicht-Audimax? Welche Interessensgruppen und Individuen sind im Nicht-Audimax, ließen sich aber mit Überzeugungskraft in den Orbit Audimax hineinziehen? 

Vielfältige Handlungskreise. Stadt, Bundesland, Österreich, Europa. Die Personen und Gruppen sind ebenfalls vielfältig: Studierende von heute, gestern und morgen, TrendforscherInnen, Eltern, VolksschullehrerInnen, SpitzensportlerInnen, Tourismus-Gurus, Vorstandsvorsitzende, ArchitektInnen, MusikerInnen, ForscherInnen im Ausland. All diese Leute, so die These, erahnen den Lebenstraum und den Weg dorthin. Sie wissen um die Wichtigkeit von Bildung und Chancen Bescheid, sie misten regelmäßig ihre Wohnungen, ihre Facebook-Accounts und ihre Leben aus; weil sie wissen, wie wichtig die Inventur und das Neue sind.
Sie alle sind potenzielle Freund-Innen der Bildungs-Bewegung Audimax. Der Schlüssel zur breiten Bildungs-Bewegung und -Debatte heißt: erklären, erklären, erklären. Was will Audimax? Was wünscht Audimax? Was hat Audimax mit dem Kindergarten in Frastanz, der Volksschule in Frankenburg, der Hauptschule in Telfs zu tun? Was bietet Audimax den eigenen Geschwistern, die den Lehrberuf wählen? Den Kindern aus Kosovo von nebenan? Der Optikerin aus den Niederlanden, die sich hier niedergelassen hat?
Worauf die Audimax Bewegung weiters bauen könnte, heißt – als Potenzial – Euromax. Fast 100 europäische Unis sind besetzt. Damit hat der EU-weite Bologna-Prozess in den vergangenen Wochen eine Fokusgruppe bekommen, wie ihn sich kein Staat und kein Meinungsforschungsinstitut hätte leisten können. Europas Studierende in Hörsälen und auf Straßen sind die breite Rückkoppelung auf einen Prozess, der nach Kalibrierung verlangt. Dieses Potenzial – Audimax als Reform-Allianz im Bologna Diskurs – könnte die Bewegung nützen, indem sie sich nicht nur als Österreich-Prototyp, sondern auch als EU-Prototyp versteht. Audimax könnte die Plattform für ein „Buch der Rekorde“ (in Sachen AutorInnen-Zahl) zum zehnjährigen Bologna-Jubiläum 2010 darstellen. Die vielen Stimmen an Europas Unis könnten gesammelt und nach Brüssel getragen werden. Audimax als Prototyp für Euromax.
Woraus die Audimax-Bewegung schöpfen könnte? Ein Beginn ist die Umfrage Gallup World Poll. Sie ergab, dass die Mehrheit der Menschen einen dominanten Lebenstraum hat und der heißt: „einen guten Job.“ PolitikerInnen haben demnach dann Erfolg, wenn sie ihr Dorf, ihre Stadt, ihre Uni, ihr Land zu einem Ort machen, an den Menschen kommen (und von dem sie nicht weggehen); einem Ort, wo wenige „Kreative“ wiederum etliche neue, gute Jobs kreieren; wo Neues möglich wird. Anders gesagt mit den Worten Jim Goodwins:  „The impossible is often the untried“ – „Das Unmögliche ist oft das Unversuchte.“

 

 

Angefeindet im Parlament

  • 13.07.2012, 18:18

PolitikwissenschaftlerInnen der Universität Wien beschäftigten sich in einem Projekt mit der Geschichte jüdischer Abgeordneter im österreichischen Parlament von 1861 bis 1938.

PolitikwissenschaftlerInnen der Universität Wien beschäftigten sich in einem Projekt mit der Geschichte jüdischer Abgeordneter im österreichischen Parlament von 1861 bis 1938.

Als der Jüdische Klub 1907 im Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrats antrat, um laut eines Artikels der Jüdischen Zeitung für „Rechte, Interessen und die Wohlfahrt des jüdischen Volkes“ sowie gegen „alle von welcher Seite immer kommenden Angriffe auf das Judentum“ zu kämpfen, stellte dies zwar eine bis dahin ungekannt selbstbewusste Organisations- und Artikulationsform „jüdischer“ Anliegen dar, aber keinesfalls den Beginn jüdischer Beteiligung an der Geschichte des österreichischen Parlamentarismus. PolitikerInnen, die dem jüdischen Glauben angehörten oder angehört hatten, waren an der Entstehung und Entwicklung parlamentarischer Institutionen von Anfang an beteiligt und haben diese entscheidend mitgeprägt. Während das Wirken von Juden und Jüdinnen in Kunst, Kultur und Wissenschaften einigermaßen gut aufgearbeitet ist, ist ihr Anteil an Österreichs politischer Geschichte, insbesondere an der Geschichte des Parlamentarismus, bisher wenig beleuchtet worden.
Am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien widmen sich daher zwei Forschungsprojekte in Kooperation mit dem Parlament der politischen Integration von Juden und Jüdinnen in Österreich, sowie ihrer Repräsentation und Partizipation im Abgeordnetenhaus des Reichsrats und im Nationalrat der 1. Republik. Zu diesem Zweck wurden zunächst die Biographien jüdischer Abgeordneter recherchiert und in einer Datenbank aufbereitet. Ziel der Forschung war nicht die Sammlung detaillierter Einzelbiographien, sondern ein Brückenschlag zwischen Biographien und den sozialen und politischen Strukturen und Verhältnissen des Untersuchungszeitraums. Das gesammelte Material dient darüber hinaus der Reflexion unterschiedlicher Bedeutungsgehalte der Begriffe „jüdisch“ und „Judentum“. 

Kein einheitliches Jüdinnen- und Judentum. So fallen die sozialen, politischen, kulturellen, nationalen und auch religiösen Unterschiede zwischen den rund achtzig Abgeordneten ins Auge, die aufgrund der projektbezogenen Kriterien (Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinde bei der Geburt) in die Datenbank aufgenommen wurden. Unter dem Sammelbegriff „jüdische Abgeordnete“ finden sich orthodoxe Rabbiner, deutsch-liberale UnternehmerInnen, konservative Polnisch-Nationale, ZionistInnen und Jüdisch-Nationale, sowie konfessionslose SozialdemokratInnen. Diese Bandbreite stellt Vorstellungen eines einheitlichen Jüdinnen- und Judentums in Frage und verweist auf vielfältige Kooperationen und Konflikte abseits der Trennlinie jüdisch/nicht-jüdisch. Dennoch waren jüdische Abgeordnete nicht in allen parlamentarischen Fraktionen und in allen Phasen der Entwicklung des Parlamentarismus gleichermaßen vertreten. Demokratisierung von politischem System und Wahlrecht führte im Untersuchungszeitraum zur Ausweitung der Repräsentativität parlamentarischer Institutionen durch Integration von sozialen Schichten, Nationalitäten, Konfessionen und Geschlechtern. Diese Prozesse beeinflussten Formen und Ausmaß der Repräsentation der jüdischen Bevölkerung im Parlament entscheidend.

Neue Heimat Sozialdemokratie. Die anfängliche Konzentration jüdischer Abgeordneter in liberalen Fraktionen wurde durch den Aufstieg moderner Massenparteien, zunehmenden Nationalismus und Antisemitismus aufgeweicht. Ab den 1880er Jahren führte verstärkte Repräsentation slawischer Nationalitäten dazu, dass immer mehr jüdische Abgeordnete in national definierten Fraktionen, besonders im Polenklub, vertreten waren. Mit den weiteren Demokratisierungsschüben 1897 und 1907 kam es einerseits zu einem Zuwachs jüdischer sozialdemokratischer Abgeordneter und andererseits zum Aufstieg der Jüdischnationalen Partei. Der Zusammenbruch der Monarchie, die Errichtung einer demokratischen Republik und die Folgen des Ersten Weltkrieges veränderten jüdische Partizipation im österreichischen Parlament neuerlich. Fast alle jüdischen, konvertierten oder vom Jüdinnen- und Judentum ausgetretenen Abgeordneten waren in dieser Phase SozialdemokratInnen. Dies hatte einerseits mit der Verarmung und Proletarisierung von Teilen der jüdischen Bevölkerung zu tun, aber auch mit der Tatsache, dass alle anderen parlamentarischen Kräfte mehr oder weniger antisemitisch ausgerichtet waren.
Obwohl also aufgrund von gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen historische Verbindungen zwischen österreichischen Juden und Jüdinnen und bestimmten politischen Fraktionen bestanden, stellten die untersuchten Abgeordneten zu keinem Zeitpunkt eine einheitliche politische, nationale oder soziale Gruppe dar. Vorstellungen eines homogenen Judentums waren auf Zuschreibungen von außen zurückzuführen. Stets bestanden Konflikte innerhalb der jüdischen Bevölkerung und zwischen jüdischen Abgeordneten über die Frage, welche Politik „jüdische Interessen“ am besten vertreten könne. Die Bedeutung von „Jüdisch-Sein“ war daher auch im parlamentarischen Kontext stets umkämpft.

Parlamentarismus und Antisemitismus. Eine Beschäftigung mit dem Themenkomplex Jüdinnen- und Judentum und Parlamentarismus bedeutet notgedrungen auch eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus. Das Parlament war ein zentraler Politikraum, in dem sich die Transformation vom christlich geprägten Antijudaismus zum modernen Antisemitismus als politische Ideologie vollzog. Deutsch-nationale AntisemitInnen konnten 1885 einige Mandate erringen, Antisemitismus blieb aber nicht auf diese beschränkt und wurde bald zum fixen Bestandteil des parlamentarischen Alltags. Antisemitische Rhetorik wurde häufig als Code für Antiliberalismus, Antisozialismus oder Antiintellektualismus eingesetzt. Sie durchzog Debatten aus unterschiedlichsten Politikfeldern wie Universitäts-, Migrations- oder Gewerbepolitik und kam bei Nationalitätenkonflikten ebenso vor wie in Wahlrechtsdebatten. Außer dem Jüdischen Klub trat kaum eine Partei antisemitischen Tendenzen entgegen. Seine Auflösung 1911 war daher nicht das Ende jüdischer Repräsentation im Parlament, sehr wohl aber das Ende des vehementen, systematischen Einsatzes gegen antisemitische Anfeindungen.
 

Kreiskys Außenpolitik

  • 13.07.2012, 18:18

Rezension

Rezension

Die deutsche Zeithistorikerin Elisabeth Röhrlich zeichnet in ihrem umfassenden Erzählband Kreiskys Außenpolitik. Zwischen österreichischer Identität und internationalem Programm die persönlichen Ambitionen und Erlebnisse des „Politikgenies“ über die gelungene Außendarstellung von Österreich nach. Kreiskys Politik erklärt sich aus seiner Biographie. Die Autorin folgt diesen Stationen und setzt sie unmittelbar in einen breiten nationalen wie internationalen Kontext. Um Geschichte handhabbar zu machen, ist es verlockend, sie zu periodisieren. Die Ideengeschichte ist als Hilfswissenschaft für eine Biographie besonders geeignet. Röhrlich bedient sich der Methode der Ideengeschichte, die in der deutschsprachigen Forschung eine lange Tradition hat. Sachlich und objektiv zeichnet die Autorin Kreiskys Lebensweg nach.
Das 20. Jahrhundert war ein „Zeitalter der Extreme“ – unfassbare Verbrechen stehen neben Wohlstand und Demokratie in seiner Bilanz. Kreisky erlebte diese „Extreme“ hautnah. 

Österreichische Vergangenheit. Seine frühe Kindheit war noch von der Monarchie geprägt, er erlebte die krisengeschüttelte Erste Republik und das autoritäre Dollfuß-Schuschnigg-Regime. 1938 wurde er ins schwedische Exil gezwungen und kehrte erst spät nach Österreich zurück. „Sechs Österreich und ein Leben – so könnte es über Kreisky heißen“, schreibt Röhrlich in Anlehnung an eine Aussage des Europapolitikers Erhard Busek. Personen, welche ein Jahrhundert fast vollständig erlebt und mit ihrem politischen Wirken geprägt haben, faszinieren. Auch Kreisky dachte weit voraus, denn bereits im Jahr 1964 schrieb er sein Plädoyer für eine gesamteuropäische Integration, welche den gesamten Kontinent umfassen sollte. Bei seiner Nachbarschaftspolitik argumentierte er historisch-geographisch: Lage und Geschichte Österreichs verbinde das Land mit der EU. Erst nach schweren innenpolitischen Bemühungen und der notwendigen Unterstützung einer Massenzeitung trat Österreich 1995 der Europäischen Union bei. Das Verhältnis der ÖsterreicherInnen zur österreichischen Vergangenheit ist und bleibt zwar so, dass sie sich ihr lieber gar nicht erst stellen, die offiziöse Deutung leuchtet ihnen aber ohne weiteres ein: Austria Erit In Orbe Ultima – zu allerletzt wird es nur mehr Österreich geben. Es hat seinen Reiz, wieder einmal in europäischen Dimensionen zu denken. Kreiskys internationales Programm war identitätsstiftend für Österreich. Aber die eigene Unsterblichkeit ist wahrscheinlich das Einzige, woran ÖsterreicherInnen nicht zweifeln oder verzweifeln. Der Sonnenkanzler dürfte manchmal noch ein Auge auf „sein“ Österreich haben. 

Elisabeth Röhrlich: „Kreiskys Außenpolitik. Zwischen österreichischer Identität und internationalem Programm“ Zeitgeschichte im Kontext, Band 2, 1. Auflage. Vienna University Press bei V&R unipress 2009. 437 S., 57.90 €

 

Wien brennt!

  • 13.07.2012, 18:18

Wer denkt, die Studierenden in Österreich blickten auf eine langweilige Geschichte zurück, der irrt. Im Jahr 1848 ging es in Wien rund: Aufständische, unter ihnen viele Studenten, vertrieben die kaiserliche Familie aus Wien und bezahlten das oft mit ihrem Leben.

Wer denkt, die Studierenden in Österreich blickten auf eine langweilige Geschichte zurück, der irrt. Im Jahr 1848 ging es in Wien rund: Aufständische, unter ihnen viele Studenten, vertrieben die kaiserliche Familie aus Wien und bezahlten das oft mit ihrem Leben.

Nachdem Napoleon Bonaparte halb Europa erobert und wieder verloren hatte, legte der Wiener Kongress, geführt von Fürst Metternich, im Jahr 1815 die europäischen Grenzen neu fest. Das war der Ursprung der Revolutionen von 1848. Die Phase der Restauration – also der Wiederherstellung der absolutistischen Ordnung – formte liberal-bürgerliche Bewegungen, die den Ideen der Restauration entgegenwirkten.
Vor allem in Frankreich bildeten sich innerhalb des BürgerInnentums und unter den Studenten Gruppen, die liberale, demokratische Reformen forderten. Durch das Fortschreiten der Restauration und letztlich durch den Versuch, das französische Parlament aufzulösen, kam es zu einem Aufstand der HandwerkerInnen, ArbeiterInnen und Studenten, welcher in der Julirevolution von 1830 mündete und den endgültigen Sturz der herrschenden Bourbonen in Frankreich und die erneute Machtergreifung des BürgerInnentums zur Folge hatte.
Die Revolution von 1830 war der Auslöser für eine ganze Reihe von Ereignissen, die Europa in den folgenden Jahren erfassen sollten und letztlich in der Februarrevolution von 1848 mündeten. Nachdem 1848 die zweite französische Republik ausgerufen wurde, breiteten sich weitere Aufstände, die unter dem Namen der Märzrevolution von 1848/49 Eingang in die Geschichtsbücher fanden, über Europa aus und forderten die Überwindung der beim Wiener Kongress geschaffenen metternischen Restauration.

Revolution im KaiserInnenreich Österreich. Erste Aufstände im Jänner 1848 erschütterten österreichische Provinzen im heutigen Italien und führten bereits zu blutigen Ausschreitungen im KaiserInnentum. Es wurden jedoch nur regionale Reformen durchgesetzt, welche die Gemüter weiterhin erhitzten, sodass es am 13. März 1848 zum Ausbruch der Märzrevolution kam, die zum Sturz Metternichs führte. Einen Tag zuvor, am 12. März, hielten die Studenten unter der Leitung sämtlicher Professoren eine Sitzung ab, bei welcher sie Forderungen wie Pressefreiheit, Mündlichkeit und Öffentlichkeit der Gerichte, diverse soziale Forderungen, sowie demokratische Reformen an das Kaiserhaus richteten.
Als sich die revolutionären Kräfte am 13. März vor dem Ständehaus versammelten, brach das Gerücht aus, dass einige Studenten verhaftet worden waren.Die Massen fingen an zu toben und stürmten die Paläste der Herrschaft, alles wurde zertrümmert. Das Zeughaus wurde eingenommen und es hallte durch die Wiener Gassen: „Nieder mit Metternich! Freiheit! Waffen!“ Metternich floh nach England. Das Neue Wiener Journal schrieb: „Gestern Kampf, Blut und Tod in allen Straßen, fürchterliches Geschrei um Freiheit, die heute die Stadt schmückt wie eine Braut; aus allen Fenstern fliegen weiße und rote Kokarden, Kränze, Bänder, Fahnen.“
Die Aufstände breiteten sich über alle Provinzen Österreich-Ungarns wie ein Fegefeuer aus. Kaiser Ferdinand I. sah sich zu Zugeständnissen gezwungen, er ging scheinbar auf Forderungen der Aufständischen nach einer neuen Verfassung und nach der Abschaffung der Zensur ein. In den folgenden Wochen und Monaten war die politische Realität im KaiserInnentum von wechselnden Reformen zwischen den zentralistischen Bestrebungen der Krone und den liberalen Forderungen der Aufständischen geprägt.

Die kaiserliche Armee setzte sich aber letztlich in fast allen Regionen des Reiches durch und so kam es, dass die deutschsprachigen Studenten Rückhalt in Deutschland, welches auch eine bürgerliche Revolution erlebte, suchten und unter schwarz-rot-goldener Fahne für eine großdeutsche Lösung kämpften. Ende April 1848 wurde die Pillersdorsche Verfassung, die erste österreichische Verfassung, erlassen. Diese aufgezwungene Verfassung führte erneut zu Protesten und leitete die zweite Phase der Revolution ein.
Diese Verfassung wurde ohne eine Volksvertretung erstellt, sie wurde von den liberalen Kräften als zu wenig demokratisch abgelehnt und nach Straßenkämpfen zwischen der kaiserlichen Armee auf der einen Seite und BürgerInnen auf der anderen Seite wieder zurückgenommen. In Folge gelang es einer Gruppe von ArbeiterInnen und Studenten, erste wichtige soziale Forderungen durchzusetzen, wie etwa Lohnerhöhungen und den Zehn-Stunden-Arbeitstag. Erneute Reformen entgegen den Forderungen der Aufständischen spitzten die krisenhafte Lage jedoch weiter zu und leiteten die dritte Phase der Revolution ein, welche bürgerkriegsähnliche Zustände nach Wien brachte.

Wochen der Hinrichtung. Am 6. Oktober 1848 sollten von Wien aus kaiserliche Truppen gegen das aufständische Ungarn ziehen, um die Unruhen dort zu ersticken. Als Antwort formierten sich Wiener ArbeiterInnen und Studenten und es kam zu Straßenkämpfen, welche mit dem Erhängen des Kriegsministers Theoder von Latour endeten. Der kaiserliche Hof floh aus der Stadt und es gelang den Wiener BürgerInnen, die Hauptstadt in ihre Gewalt zu bringen. Nur einige Wochen später rekrutierte die österreichische Krone Armeetruppen aus verschiedenen Provinzen, worauf konterrevolutionäre Truppen Wien beschossen und schließlich erstürmten. Es folgten Wochen der Hinrichtungen und viele der RevolutionsführerInnen mussten wegen ihrer Freiheitsliebe sterben. Die Bürgerliche Revolution in Österreich war damit niedergeschlagen. Es kam nie zur Realisierung der im März ausgearbeiteten Verfassung, stattdessen zu einem Siegeszug der monarchisch-konservativen Kräfte.

 

 

Der 150-Kilometer-Kurier

  • 13.07.2012, 18:18

Hannes, 24 ist Fahrradkurier.

Hannes, 24 ist Fahrradkurier.

Wenn ich auf dem Fahrrad sitze, dann lege ich pro Tag zwischen 100 und 150 Kilometer zurück. Eine Leidenschaft für Fahrräder und das Fahren hatte ich schon immer. Die Vorstellung, damit Geld zu verdienen, brachte mich soweit, es als Fahrradkurier zu versuchen.
Das Honorar steht natürlich in keiner Relation zur Hack’n. Ich will das auf keinen Fall weiter hauptberuflich machen, aber ich kann’s auch nicht ganz bleiben lassen. Es ist ein Lebensgefühl. Der Job hat viele Vorteile: Ich bin überall unterwegs, völlig flexible Arbeitszeiten, immer in Bewegung, immer fit, und Oberschenkel wie ein Mammutbaum. So richtig geile, pure körperliche Scheißarbeit. Es ist so eine Art Hassliebe. Meine größten GegnerInnen im Straßenverkehr sind die Autos. Seit längerem fahre ich nur noch mit Kopfhörern im Ohr, damit ich mir die Beleidigungen der AutolenkerInnen nicht mehr anhören muss.
Ich beziehe keinerlei Beihilfen, und meine Eltern unterstützen mich nur bedingt. Nebenher baue ich aus alten Teilen neue Fahrräder und verkaufe sie. Mein Job ist harte Arbeit, trotzdem reicht das Geld gerade eben so. Irgendwann hab’ ich mich so reingesteigert, dass ich nur mehr geradelt bin. Mein Architekturstudium auf der TU Wien ist zurzeit auf Pause geschaltet. Vielleicht schaffe ich im nächsten Jahr mehr. 

Der Weltenbummel-Kellner

  • 13.07.2012, 18:18

Gregor, 26 ist Kellner.

Gregor, 26 ist Kellner.

Manchmal ist Zurückkommen schon merkwürdig. Während meiner Studienzeit war ich öfters im Ausland, einmal als Englischlehrer für Waisenkinder in Armenien, ein anderes Mal für ein Jahr auf Erasmus-Austausch in Litauen. Jedes Mal, wenn ich wieder da bin, gibt es für mich die gleichen Kellner-Jobs – für gleich wenig Geld. Inflation scheint es im Gastgewerbe nur bei den Getränkepreisen zu geben. Seit dem Sommer wohne ich wieder in Wien. Seither arbeite ich zwei bis dreimal die Woche am Abend in einem Gasthaus. Im Vorhinein weiß ich nie genau Bescheid, ob und wann ich arbeiten soll. Ich gehe heim, nachdem der letzte Gast gegangen ist. Da ich nicht abkassieren darf, nehme ich nur meinen Stundenlohn mit nach Hause, etwa € 60 für einen Abend. Diese Summe ist im Wiener Nachtleben leider viel zu schnell wieder ausgegeben. Die meiste Zeit lebe ich bescheiden und rauche Wuzel-Zigaretten. Sonst müsste ich verhungern.
Mein Geld verdiene ich jedoch nicht, um damit Party zu machen, sondern um mein Studium zu finanzieren. Im Moment plane ich meine Diplomarbeit in Politikwissenschaft, außerdem studiere ich nebenbei Russisch. Nach meinem Abschluss gehe ich sicher wieder ins Ausland. Ich will meinen Eltern dann aber nicht mehr auf der Tasche liegen. Als Student muss ich bei allem, was ich tue, auf die Kohle schauen. Das macht einen auf die Dauer verrückt! 

 

 

Der Zwergeflüsterer

  • 13.07.2012, 18:18

Jan, 25 ist Handballtrainer.

Jan, 25 ist Handballtrainer.

 Kindern das Handball spielen beizubringen ist nicht mein Traumberuf, aber es ist sicher eine gute Sache. Denn in einem Sportverein wird mehr vermittelt als nur die Technik an sich. Das Miteinander ist besonders wichtig und im Training lernen die Kinder Probleme in der Gruppe zu lösen. Auf Teamfahrten werden Freundschaften vertieft und es ist auch eine sehr interessante Erfahrung mal der zu sein, der in der Jugendherberge dafür sorgt, dass alle im Zimmer sind.
Noch drei Trainingseinheiten und ich habe die erste Million zusammen. Naja, nicht ganz. Reich wird man dabei sicher nicht. Die Aufwandsentschädigung genügt, um die Miete zu bezahlen. Deswegen habe ich noch einen zweiten Job bei einer Zeitarbeitsfirma angenommen und erledige gelegentlich Projekte als Büroaushilfe oder Statistiker. Dort erhält man einen facettenreichen Einblick in die Berufswelt und lernt viele interessante Menschen kennen.
Meine Eltern können mich finanziell leider nicht unterstützen, da ich drei Schwestern habe, von denen zwei noch zur Schule gehen und deshalb erstmal versorgt werden müssen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass sich die zwangsläufig erlernte Eigenverantwortung und Selbständigkeit später einmal bezahlt machen werden. Bis dahin hilft nur Optimismus und meine mich liebevoll unterstützende Freundin.
Ach ja, nebenbei studiere ich Psychologie und Betriebswirtschaft.

 

Die Aufheiter-Expertin

  • 13.07.2012, 18:18

Sophia, 22 ist Clownin.

Sophia, 22 ist Clownin.

Früher dachte ich, Österreich wäre wie Deutschland. Das war bevor ich herkam. Seit einigen Wochen studiere ich Internationale Entwicklung an der Uni Wien, weil es diese Studienrichtung nur hier gibt. In Österreich sind nicht nur die Ladenöffnungszeiten anders als in Deutschland. Zu Hause konnte ich mir mit meinen Auftritten leicht Geld verdienen. Ich bin nämlich ausgebildete Clownin. Zwei Jahre habe ich die Clownschule in Mainz besucht, seither mache ich für die Kinder Faxen – gegen Bezahlung. In Wien suche ich noch nach Gigs. Mit meinen Clown-Künsten kann ich hoffentlich einen Teil meines Lebensunterhalts selbst verdienen, den Rest bekomme ich von meinen Eltern. Die haben selbst neben ihren LehrerInnenjobs gemeinsam ein Zirkusprojekt am Laufen.
Mit meinem Freund wohne ich in einem Zirkuswagen am Wagenplatz zusammen, einem autonomen Gelände, wo jeder sich ansiedeln darf. Im Winter beheizen wir unser Zuhause mit Holz, das auf der Baustelle nebenan übrig bleibt. Wie ich mit meinem Geld auskommen würde, wenn ich eine „normale“ Wohnung bezahlen müsste, weiß ich nicht. Ich bin auch politisch aktiv. Vor ein paar Jahren habe ich als Teil der Clown Army gegen G8-Gipfel und Atommülltransporte demonstriert. Zusammen mit meinem Freund will ich Clowns ohne Grenzen in Österreich gründen und für Kinder in Flüchtlingsheimen auftreten. Wenn ich die Energie dazu habe … 

 

Prekäre Lehre

  • 13.07.2012, 18:18

Prekäre Arbeitsverhältnisse an Universitäten existieren nicht erst seit gestern. Schon in den 1960er-Jahren wurden LektorInnen für einzelne Lehraufträge beschäftigt. Mittlerweile sind zwar alle angestellt, bekommen aber nur schlecht dotierte Semesterverträge.

Prekäre Arbeitsverhältnisse an Universitäten existieren nicht erst seit gestern. Schon in den 1960er-Jahren wurden LektorInnen für einzelne Lehraufträge beschäftigt. Mittlerweile sind zwar alle angestellt, bekommen aber nur schlecht dotierte Semesterverträge.

Was sich aber gegenüber den 1960er-Jahren geändert hat, ist die Tatsache, dass viele LektorInnen mittlerweile auch außerhalb der Universitäten oft nur ähnlich prekäre Beschäftigungsverhältnisse vorfinden wie innerhalb der Unis. Zwar gibt es immer noch den Typus des Anwalts, der nebenher eine Lehrveranstaltung hält, dieser ist jedoch mittlerweile die große Ausnahme. Für immer mehr WissenschaftlerInnen sieht die Welt außerhalb der Unis nicht besser aus als innerhalb. Und so gibt es heute deutlich mehr LektorInnen, die entweder (fast) nur davon leben, mehrere Lehraufträge parallel – manchmal auch an mehreren Universitäten – zu halten, oder sich von einem Projekt zum nächsten durchzuwurschteln. Dabei wird zwar oft auch geforscht und damit inhaltlicher Input für die Lehrveranstaltungen geschaffen, soziale Sicherheiten bringen solche (Forschungs-)Projekte jedoch nicht. Kein Wunder, dass viele jüngere LektorInnen nach einigen Jahren entweder aus der Wissenschaft aussteigen oder ins Ausland abwandern. Älteren LektorInnen bleibt auch diese Option nur selten. Werden diese einmal krank oder ist ihre Lehre plötzlich nicht mehr gefragt, weil sie durch jüngere oder durch Senior Lecturer ersetzen worden sind, müssen sie nicht einmal gekündigt werden. Es genügt ihnen, einfach keinen Lehrauftrag mehr zu geben. Und schon steht der 50 Jahre alte Sozial- und Kulturanthropologe oder die 45 Jahre alte Philosophin auf der Strasse. Hochqualifizierte werden am AMS dann rasch zu Überqualifzierten. 

Förderung? LektorInnen erhalten jeweils nur für ein Semester gültige Verträge. Das ist eine Entscheidung der jeweiligen Universitäten. Nach dem neuen Kollektivvertrag wäre es sehr wohl möglich, langjährigen LektorInnen auch längerfristige oder unbefristete Arbeitsverträge zu geben. LektorInnen haben fast nirgends einen Arbeitsplatz. Wenn überhaupt Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, dann allenfalls eine Kopierkarte, ein Postfach oder ein Institutsschlüssel. An manchen Instituten gibt es nicht einmal das. LektorInnen haben keinen Zugang zu Förderungen zu denen anderes wissenschaftliches Personal Zugang hat, etwa für den Besuch von internationalen Konferenzen oder Übersetzungskosten für wissenschaftliche Artikel. Obwohl also sämtliche wissenschaftliche Artikel zu Hause mit eigenem Computer am eigenen Arbeitsplatz mit eigenen Büchern verfasst werden, werden LektorInnen einmal im Jahr von den Universitäten aufgefordert, ihre wissenschaftliche Leistung für die Leistungsbilanzen ihrer Universitäten zur Verfügung zu stellen. Die Uni profitiert damit gleich mehrfach von ihren prekarisierten MitarbeiterInnen.
 

Die Bastel-Fee

  • 13.07.2012, 18:18

Sarah, 23 stellt Schmuck her.

Der Wiener Charme bekommt nicht jedem. Mir zumindest nicht. Der Anfang in dieser Stadt war schwierig, denn die Leute hier sind ein bisschen unfreundlich. Mittlerweile habe ich mich aber daran gewöhnt. Ich kann mir sogar gut vorstellen, hier zu bleiben. Ursprünglich bin ich aus Deutschland. Bevor ich nach Wien kam, reiste ich lange in Südamerika herum. In Uruguay habe ich meinen Freund kennen gelernt und mit nach Wien gebracht. Mit Leon zusammen bastle ich Schmuck und kleine Pfeifen, die wir auf verschiedenen Märkten in der Stadt verkaufen. Diesen Monat bieten wir unsere Sachen am Weihnachtsmarkt am Spittelberg an.

Die Arbeit ist nicht gerade eine Goldgrube. Ich versuche schon lange nicht mehr, mir den Stundenlohn für meine Arbeit zu berechnen, weil mich das deprimieren würde. Darum geht es auch nicht. Ich brauche die Arbeit als Ausgleich zu meinem kopflastigen Studium am Afrikanistik-Institut. In jeder Kette und jedem Ohrring steckt etwas von mir drin. Diese Arbeit macht mir mehr Spaß als ein stinknormaler Studentenjob. Zu mehr als zum bloßen Überleben reicht es aber mit dem Geld nicht.

Die Bedingungen an der Universität hier sind schlimm, aber mir gefällt das Studium, trotz am-Boden-sitzen in den Hörsälen. Vielleicht wäre es angenehmer, zuhause in Deutschland zu studieren. Mein Leben in Wien ist oft ziemlich karg. Ich will aber auf jeden Fall weitermachen.

 

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