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Wider dem Winterschlaf

  • 13.07.2012, 18:18

Wir haben ja nicht mehr daran geglaubt, aber kürzlich ist das Unfassbare geschehen

Kommentar

Wir haben ja nicht mehr daran geglaubt, aber kürzlich ist das Unfassbare geschehen – der Frühling hat sich angekündigt. Und so wie die Umwelt mit neuem Elan drangeht, den grauen Winter zu verdrängen, tun sich auch in der ÖH neue Projekte auf. Wir starten mit aktualisierten Broschüren, frischen Kampagnen und großen Kongressen ins Semester (die entsprechenden Berichte findet ihr wie immer im Blattinneren).
Im Gegensatz zu uns ist die Politik noch im Winterschlaf, hochschulpolitische Innovationen sind momentan nicht in Sicht. Aber zumindest eine neue Ministerin haben wir bekommen – Beatrix Karl ist seit geraumer Zeit für die österreichischen Unis und FHs verantwortlich. Noch sieht es nicht so aus, als würde sie die Hochschulpolitik revolutionieren, aber wer weiß, vielleicht erwartet uns ja das Unerwartete. Von „more of the same“ haben wir jedenfalls die Schnauze voll, darauf lautstark hinzuweisen wird unsere Aufgabe in den nächsten Monaten sein.
Auch der Studierendenprotest hat eine Frühlingsmetamorphose hinter sich, er hat sich europäisiert und international vernetzt. Während 46 BildungsministerInnen Anfang März den Erfolg des Bologna-Prozesses präsentieren, zeigen zwischen 11. und 14. März Studierende aus verschiedensten Ländern, warum die europäische Bildungspolitik keinesfalls ein Grund zu feiern ist.
Mit der Rückkehr des Sonnenscheins steht auch ein neues Semester vor der Tür. Wir wünschen euch viel Durchhaltevermögen im alltäglichen Studi-Wahnsinn - don‘t let the system get you down!

Studieren gegen die Uhr

  • 13.07.2012, 18:18

Schon vor Jahren wurden fast alle Diplomstudien auf Bachelor und Master umgestellt. Für Studierende, die doch noch im Diplom begonnen haben, tickt nun die Uhr: Ihre Studienpläne laufen jetzt endgültig aus.

Schon vor Jahren wurden fast alle Diplomstudien auf Bachelor und Master umgestellt. Für Studierende, die doch noch im Diplom begonnen haben, tickt nun die Uhr: Ihre Studienpläne laufen jetzt endgültig aus.

Anna Schwab* hat Angst. Angst davor, dass sie mit ihrer fertigen Diplomarbeit ganz am Ende nochmal zurück an den Anfang geworfen wird. Sie ist 25 Jahre alt und studiert Pädagogik „auf Diplom“, also nach dem alten Studienplan, an der Universität Wien. 100 Seiten hat ihre Arbeit bereits, 30 sollen noch dazukommen. In einem Monat will sie die wissenschaftliche Abschlussarbeit abgeben. Bis heute arbeitet sie ins Blaue hinein: „Ich kriege so wenige Rückmeldungen, dass ich nicht weiß, wo ich stehe.“ Ihre Diplomarbeitsbetreuerin ist zwar bemüht, hat aber einfach keine Zeit für intensive Betreuung. Von Anna Schwabs fast fertiger Diplomarbeit hat die Professorin noch keine Zeile gelesen. Es sind zu viele Studierende für zu wenig Lehrende: Alleine auf der Pädagogik wollen heuer noch 650 Studentinnen und Studenten abschließen. Anna Schwab sagt: „Ich fühle mich alleine gelassen. Ich habe Angst, dass das Feedback zu spät kommt und ich die Änderungen nicht mehr rechtzeitig einarbeiten kann.“ Dann müsste sie in den neuen Studienplan umsteigen und noch einige Lehrveranstaltung zusätzlich absolvieren.

Plötzliches Ende? Am 30. November 2012 ist es zu spät. Im neuen Bachelor-Studienplan der Pädagogik heißt es auf amtsdeutsch: „Studierende, die zum Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Curriculums in einen vor Erlassung dieses Curriculums gültigen Studienplan unterstellt waren, sind berechtigt, ihr Diplomstudium der Pädagogik bis zum 30.11.2012 abzuschließen.“ Das heißt: Alle Lehrveranstaltungen, die Diplomarbeit sowie die kommissionelle Diplomprüfung müssen bis dahin absolviert sein. Wer die Diplomprüfung beim ersten Mal verhaut, hat eigentlich noch drei weitere Chancen. Anna Schwab darf sich nicht so viele Fehltritte erlauben: Die Universität Wien garantiert die vier Prüfungsantritte nur, wenn die Abschlussarbeit bereits im Jänner 2012 eingereicht wurde.
Prinzipiell ist das Ende des Diplomstudiums schon lange bekannt. Das Ablaufdatum der alten Diplomstudien konnten alle Studierenden in den neuen Bachelorstudienplänen nachlesen: Seit 2007 im Fall der Pädagogik bzw. Bildungswissenschaft. Sie wussten, bis wann sie mit dem Diplom fertig werden müssen und hätten jederzeit in den aktuellen Bachelor- oder Masterstudienplan umsteigen können. Die absolvierten Lehrveranstaltungen werden beim Umstieg meistens kulant für den neuen Studienplan angerechnet. Trotzdem haben es sehr viele Studentinnen und Studenten an der Universität Wien vorgezogen im Diplom zu bleiben. Warum?

Option Umstieg. Raphaela Blaßnig hat es sich nie überlegt. Die Pädagogikstudentin schreibt jeden Tag im Lesesaal der Universitätsbibliothek an ihrer Diplomarbeit. „Ich bin keine Bachelor-Freundin: Es ist mir zu schulisch aufgebaut, zu wenig frei, zu wenig Entscheidungen, zu wenig Bildung um ihrer selbst willen“, sagt die 25 jährige Studentin. Es mache Sinn länger zu studieren – für die Selbsterfahrung und die allgemeine Bildung. Schlussendlich aber auch, um am Arbeitsmarkt bessere Chancen zu haben. In die selbe Kerbe schlägt der baldige Politikwissenschafts-Magister Michael Wögerer. Der 30-jährige war immer nur zur Hälfte Student. Die andere Hälfte der Zeit hat er mit Arbeit und politischem Engagement verbracht. In der kleinen niederösterreichischen Gemeinde Winklarn war er einst der jüngste Gemeinderat. „Gerade bei einem Studium wie Politikwissenschaft sagen sie einem durch die Bank, man solle sich nicht nur auf das Fach konzentrieren. Es ist sicher kein Problem, das Studium in der Frist zu schaffen. Aber du hast keine Chance am Arbeitsmarkt, wenn du dich nicht vorher umgesehen hast“, sagt Wögerer. In Studienrichtungen ohne ein konkretes Berufsbild ist es wichtig, Erfahrungen zu sammeln, eigene Interessen zu entwickeln und sich mit den Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Wer sich rein auf sein Fach konzentriert, tut sich danach noch schwerer im Kampf um die Jobs.

Problemfall Uni Wien. Wie viele Studenten und Studentinnen noch in einem auslaufenden Diplomstudien studieren, weiß man nicht. Die Sprecherin des Rektorats der Universität Wien geht von 15.000 Studierenden aus, die in diesem und dem nächsten Jahr ihr Studium abschließen müssen. Wie viele es genau sind, kann die Universität Wien auch nach mehrmaligem Nachfragen des PROGRESS

nicht sagen. Jedenfalls müssen Diplomstudierende aus 33 Studienrichtungen 2012 und 2013 abschließen. Der große Zeitdruck für die Studierenden und Mehrbelastungen für die Lehrenden sind aber hausgemacht: An keiner anderen Universität oder Hochschule in Österreich gibt es solch massive Probleme. Die Universität Wien hat sich bei der Befristung der Diplomstudien an der Mindeststudienzeit plus zwei Extra-Semestern orientiert – also im Regelfall zehn Semester. Dass der Durchschnitt aber 13,3 Semester bis zum Diplom braucht, wollten die Vorsitzenden der zuständigen Stellen im Senat nicht gelten lassen.

In vielen Studienrichtungen haben Studierende und Lehrende Initiativen gesetzt, um die Frist zur Beendigung des Diplomstudiums zu verlängern. An der Uni Wien bisher stets erfolglos. „Die Leute im Diplomstudium sollen fertig machen dürfen. Ich verstehe überhaupt nicht, wieso man ihnen da Steine in den Weg legt“, fragt sich Michael Wögerer. Sein Vorschlag lautet: „Alle, die den ersten Studienabschnitt abgeschlossen haben, dürfen das Diplomstudium noch fertig machen.“ Die Umsetzung für die Universität wäre ein Leichtes: Alter und neuer Studienplan kosten gleich viel und mittels Äquivalenzlisten – die gleichwertige Lehrveranstaltungen für das BA/MA und das Diplomsystem ausschildern – hat es auch bisher bestens funktioniert, beide Systeme parallel laufen zu lassen. Die Universität für Bodenkultur war jedenfalls toleranter. Insgesamt 16 Semester wurden dort beispielsweise den Diplomstudierenden des Fachs Lebensmittel- und Biotechnologie Zeit gegeben. Auch eine Verlängerung der Frist war dort im Gegensatz zur Uni Wien kein Ding der Unmöglichkeit: Die Auslauffrist des Diplomstudiums Kulturtechnik und Wasserwirtschaft wurde im Nachhinein um ein Jahr verlängert.

Genau weiß die Universität Wien nicht, was in den nächsten Monaten auf sie zukommt. Die Dekanin der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft, Ines Maria Breinbauer, fühlt sich aber organisatorisch gut gerüstet: „Ich versuche, es so gut es geht aufzufangen. Ich kann aber nicht garantieren, dass es gelingt. Probleme gibt es dann, wenn irgendwer krank wird oder ausfällt.“ Allein 650 Studierende der Pädagogik arbeiten daran, noch heuer fertig zu werden. Mit zusätzlichem Geld aus dem Wissenschaftsministerium will die Uni Wien die angespannte Lage verbessern: „In auslaufenden Diplomstudien, in denen noch viele Abschlussarbeiten anstehen, werden Gastprofessuren zur Unterstützung der DiplomandInnen eingesetzt, um Betreuungsengpässen entgegenzuwirken“, sagt eine Sprecherin der Uni Wien.

„Diese Professoren und Pofessorinnen kommen mit März 2012 zu spät“, kritisiert der Studienvertreter der Vergleichenden Literaturwissenschaft Andreas Maier, der eigentlich auch sein Diplomstudium noch abschließen wollte. „Aber ich müsste mein ganzes politisches Engagement in der ÖH sein lassen oder die Diplomarbeit wird nicht fertig“, sagt der Student im elften Semester. Ein halbjähriges Auslandspraktikum in Ankara, die Zusatzausbildung „Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ und das Engagement als Studienvertreter kosten zu viel Zeit. Statt seine komplette Aufmerksamkeit der Diplomarbeit zu widmen, wird er in das Masterstudium wechseln: Zehn absolvierte Lehrveranstaltungen sind damit quasi umsonst, weil sie nicht anrechenbar sind. Außerdem braucht er dadurch ein Jahr länger bis zum Abschluss.

Während am Institut für Vergleichende Literaturwissenschaft noch ein Jahr Zeit ist, hat die Politikwissenschaft der Uni Wien den Diplomarbeitsmarathon schon hinter sich. Wer vor dem 30. April – und damit das Diplomstudium – abschließen will, musste am 31. Jänner die Diplomarbeit einreichen. Stundenlanges Warten, überforderte BetreuerInnen, das Versagen der elektronischen Plagiatsprüfung und Frust bei allen Beteiligten waren die Folge. „Den Unmut bekommen die an der Basis zu spüren, nicht die Oberen, die das entschieden haben“, ärgert sich Michael Wögerer. Auch die Ellenbogenmentalität unter den Studierenden habe in den letzten Monaten zugenommen, hat er beobachtet: „Durch den großen Druck hat keiner mehr Ressourcen, um anderen zu helfen.“

Harte Monate.Schon unter normalen Bedingungen ist das Leben für Studierende nicht einfach, in einer solchen Drucksituation geht es aber an das Eingemachte. Ohne die finanzielle Unterstützung der Eltern würde die Studienbeihilfebezieherin Raphaela Blaßnig die Diplomarbeit nicht fristgerecht schaffen. Ihr Arbeitsleben als Outdoortrainerin bei Schulprojektwochen ist im Moment gestrichen. Auch Michael Wögerer hat einige harte Monate hinter sich, aber für ihn persönlich hatte die nahende Frist auch eine positive Auswirkung: Es motivierte. „So kann man die Diplomarbeit nicht mehr hinausschieben. Einen 10-Stunden-Schreib-Marathon macht man ohne Druck einfach nicht“, sagt er, und gibt zu bedenken: „Der enorme Stress war sicher nicht gesund. Ich war noch nie so oft krank wie in diesem Jahr.“

*Da die Diplomprüfung noch bevorsteht, wurde der Name von der Redaktion geändert.

Feministisch Schmökern

  • 13.07.2012, 18:18

Wien hat wieder eine feministische Buchhandlung. Zu Gast bei den Betreiberinnen zu einem Gespräch über Literatur, das Teilen der Macht und Österreichs kleine, aber feine feministische Szene.

Wien hat wieder eine feministische Buchhandlung. Zu Gast bei den Betreiberinnen zu einem Gespräch über Literatur, das Teilen der Macht und Österreichs kleine, aber feine feministische Szene.

Vor fünf Jahren hat die Buchhandlung Frauenzimmer zugesperrt. Im vergangenen Jahr ist die Zeitschrift AUF zum letzten Mal erschienen – doch wer fürchtet, die feministische Szene in Wien werde bald ganz verschwinden, darf aufatmen: Seit Anfang 2012 residiert die feministische Buchhandlung ChickLit in der Kleeblattgasse im ersten Bezirk – just in den ehemaligen AUF-Redaktionsräumen.

Roman-Schwerpunkt und Webshop. Lesbenromane und Krimis – der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Roman-Seite, doch es gibt auch Literatur zur Frauenbewegung und -geschichte, Kinder- und Jugendbücher und solche zu feministischer Ökonomiekritik. Neben einem eigenen Webshop (derzeit noch im Entstehen) soll es eine Abteilung zu Wissenschafterinnen geben, die in und um Wien forschen.
Betrieben wird ChickLit vom AUF-Verein, der 31 Jahre lang die gleichnamige feministische Zeitschrift herausgegeben hat. Eva Geber hat jahrzehntelang als Redakteurin mitgearbeitet. Die 70-jährige Journalistin und Buchautorin berichtet, der feministische Aktivismus habe sich in den vergangenen Jahrzehnten quasi von der Straße hinter den Schreibtisch verlagert, und sagt: „Früher haben sich viele nicht getraut, zu sagen ‚Ich bin Feministin‘.“
Heute kann man sich trauen. Doch viele junge Frauen distanzieren sich davon, Feministinnen zu sein – dabei gäbe es noch viel zu tun: Die auseinanderklaffende ökonomische Schere oder Jobs von Frauen, die in Zeiten der Krise als erstes wackeln. Wie lange es dauert, bis sich etwas ändert, ist auch in der Literatur nachzulesen. „Wir müssen uns noch immer mit diesem blöden Thema beschäftigen“, das in Zeitschriften von 1790 ebenso zu finden ist wie in „Stadt der Frauen“ von Christine de Pizan aus dem 15. Jahrhundert. „Es dauert, es ist unfassbar. Die Macht wird nicht abgegeben oder geteilt“, sagt Geber. „Wir sind ja gar nicht so böse!“
Wahrlich nicht. Jenny Unger und Paula Bolyos – zwei Frauen Anfang 30 – schmeißen den Buchladen mit Charme und Humor. Und wenn Paula anfängt, Buchtipps zu geben, ist sie schwer zu bremsen (siehe unten). Für Jenny ist ChickLit ein Raum, der es ermöglicht, selbst wieder nach Büchern zu stöbern; denn das Internet stellt für sie keine Alternative dar: „Ich brauche jemanden, der eine Vorauswahl getroffen hat“, und fügt lachend hinzu: „Jetzt sucht Paula die Bücher raus, und ich lese sie dann.“

Obwohl die feministische Szene in Wien verschwindend klein ist, gibt es vergleichsweise viele feministische AutorInnen. Geber erinnert das an die „hundeschlechte“ Presselandschaft – doch in Kontrast dazu habe es immer außergewöhnlich viele feministische Zeitschriften gegeben, um die sie von Freundinnen aus dem Ausland beneidet wurde. Männer sind in der Kleeblattgasse übrigens genauso willkommen: „Wir wollen natürlich, dass Männer kommen und sich weiterbilden“, sagt Paula und Geber fügt hinzu: „Außer sie reden blöd, dann fliegen sie gleich wieder raus.“    

Buchtipps:

„Engel des Vergessens“ von Maja Haderlap (Bachmann-Preisträgerin 2011) – eine Familiengeschichte über die Kärntner SlowenInnen. Michelle Tea, eine queer-feministische Schreiberin aus den USA. Der autobiografische Roman „Der Boden unter meinen Füßen“ von Eva Kollisch, die 1939 als 14-Jährige nach Großbritannien flüchten musste. Katharina Tiwald, eine junge burgenländische Autorin. Von Sara Dreher stammt die sympathische lesbische Privatdetektivin Stoner MacTavish. Audre Lorde, eine feministische, schwarze, lesbische Aktivistin und Autorin aus den USA. Graphic Novels und Comics von Ulli Lust.

 

Ab in den Osten

  • 13.07.2012, 18:18

Rumänien ist für viele noch immer akademisches Niemandsland. Dennoch steigt die Zahl angehender MedizinstudentInnen, die es in die Universitätsstadt Temeswar zieht. Weit entfernt vom Massenbetrieb bildet die Hochschule praxisnah aus.

Rumänien ist für viele noch immer akademisches Niemandsland. Dennoch steigt die Zahl angehender MedizinstudentInnen, die es in die Universitätsstadt Temeswar zieht. Weit entfernt vom Massenbetrieb bildet die Hochschule praxisnah aus.

Was sie einmal werden will, wusste Laura Bogdan schon von klein an. „Medizinerin!“, schießt es aus der heute 24-Jährigen heraus. Doch die Tochter eines Zahnarztes verpasste die Anmeldung für den Eignungstest der österreichischen Medizinuniversitäten in Wien, Graz und Innsbruck. Ein Jahr warten und auf gut Glück an der Seite von 11.000 weiteren Studieninteressierten den Eignungstest durchackern? Das kam für die Klagenfurterin mit deutsch-rumänischen Wurzeln nicht in Frage; sie wollte sofort loslegen. Also suchte sie sich eine Studienstadt im Ausland und landete in ihrer Wahlheimat: Rumänien.

Akademisches Niemandsland. Dass das Land am Rande der Europäischen Union jahrelang als akademisches Niemandsland galt, reizte sie erst recht: „Es gibt sehr viele RumänInnen, die hart, viel und gut im Ausland arbeiten, nur leider wird darüber nichts berichtet.“ Rumänien ist weder für kosmopolitisches Flair, noch für einen gehobenen Lebensstil berühmt. Nach wie vor verbinden die meisten ÖsterreicherInnen mit dem Land Armut, Korruption und technische Rückständigkeit. „Wenn du dort aus einem Auto aussteigst, droht dir sicher jemand mit der Waffe. Viele Autos kann es dort ja nicht geben, mehr Pferdekutschen, oder? Solche und ähnliche Sätze muss ich mir anhören, wenn ich von meinem Studienort erzähle“, so Laura trocken. Sie ist es leid, sich für ihren Studienort rechtfertigen zu müssen. Viel lieber spricht sie über die 300.000-EinwohnerInnen-Stadt im Westen Rumäniens, Temeswar, als ihre Schule des Lebens, über die engagierten ProfessorInnen und erzählt, dass man sich untereinander kennt. „Ich nenne Temeswar gern meinen Dschungel, weil hier vieles so anders ist als im Westen.“
Temeswar ist neben Klausenburg (Cluj) in Siebenbürgen und der Hauptstadt Bukarest die beliebteste Stadt für ein Auslandsstudium in Rumänien. Mittlerweile gibt es bereits 70 Studiengänge in deutscher Sprache, darunter Journalistik, Europawissenschaften und Betriebswirtschaft. Laura, die bereits im achten Semester ist, studiert zusammen mit überschaubaren 1.500 KomilitonInnen an den drei Fakultäten Humanmedizin, Zahnmedizin und Pharmazie. Fast zwei Drittel davon hat es aus aller Welt in die alte mehrsprachige Kulturstadt gezogen, deren drei offizielle Namen von ihrer wechselvollen Geschichte zeugen: Timişoara (rumänisch), Temesvár (ungarisch) und Temeswar oder Temeschwar (deutsch). Das noch bestehende deutsche und ungarische Staatstheater inmitten der Stadt zeugt von ihrer K.u.k.-Vergangenheit. Und aufgrund ihrer optischen und geografischen Nähe zu Wien wurde Temeswar auch immer wieder „Klein-Wien“ genannt.

Vielsprachiges Angebot. Seit 1997 wird hier das Medizinstudium auf Englisch oder Französisch angeboten. Nur ein paar hundert Studierende kommen laut Andrei Motoc, Vizedekan an der Medizinischen Fakultät, aus Deutschland oder Österreich. „Aber es werden immer mehr. Wir überlegen uns auch schon seit geraumer Zeit, Medizin auch in Deutsch anzubieten. Zurzeit wählen die meisten ausländischen Studierenden Französisch als Unterrichtssprache“, sagt Motoc und fügt hinzu: „Und zwar deswegen, weil MarokkanerInnen und TunesierInnen hier am öftesten studieren.“ Der weltgewandte Mann mit dem schwarzen sauber gestutzten Schnauzer und den dunklen Augen sitzt in seinem dezent eingerichteten Büro an der medizinischen Fakultät und erzählt stolz von seinen AbsolventInnen, die nun in den Metropolen der Welt arbeiten. „Das, was das Studium hier so besonders macht, ist die frühe Praxis. Bereits im zweiten Jahr müssen StudentInnen ihr Wissen an den PatientInnen anwenden. Egal, ob sie Rumänisch sprechen oder nicht“, sagt Motoc und fügt hinzu: „PatientInnen sind es hier gewohnt, sich zehn Mal am Tag die Leber von StudentInnen abtasten zu lassen.“
Auch Laura hat schon Blutabnahmen bei Kindern und etliche Krankenhausdienste hinter sich. Mittlerweile ist ihr klares Ziel, einmal Kinderärztin zu werden. „Mit denen ist es viel lustiger. Man muss sie zum Lachen bringen, das ist das Wichtigste.“ Seit Dezember 2010 leitet sie das Projekt „Volunteers for rare diseases“ für „Save the children“ in Rumänien. Dass sie so viel machen kann, verdanke sie vor allem „den tollen ProfessorInnen. Hier kann man viel erarbeiten, wenn man ehrgeizig ist.“
Jede Woche verbringt sie mit anderen Freiwilligen Zeit auf der Kinderstation der Neuropsychiatrie in Temeswar – spielt, lernt und malt mit den jungen PatientInnen. Manchmal sammelt sie auch Geldspenden in Klagenfurt, um Spielzeug zu kaufen oder organisiert Veranstaltungen mit Clowns oder GesichtsmalerInnen im Krankenhaus, um auf die Bedürfnisse der Kinder aufmerksam zu machen. Dass Laura sich hier wohl fühlt, ist nicht zu übersehen.

Höhere Gebühren für AusländerInnen. Doch auch Rumänien hat seinen Preis. Rund 2.000 Euro Studiengebühren zahlen ausländische Studierende pro Semester, obwohl Rumänien von Brüssel dazu angehalten wird, einheimische und ausländische StudentInnen gleichzustellen, so wie es in der EU üblich ist. Vielleicht versucht Rumänien seine – angesichts der Finanzkrise – gebeutelte Lage zu stabilisieren; LehrerInnen und ProfessorInnen mussten sich ihr ohnehin bescheidenes Gehalt um 25 Prozent kürzen lassen, vielerorts sticht auch in der Region um Temeswar noch die Armut ins Auge.
„Also mir gefällt es hier sehr gut. Man muss es im Verhältnis sehen, im Gegenzug gibt es keine Aufnahmeprüfung und die Lebenskosten sind hier äußerst gering“, sagt Laura. Aber auch sie wird nach dem Studium in Österreich oder Deutschland als Assistenzärztin
arbeiten. Hier würde sie einem mageren Lohn von 300 Euro ins Auge sehen; in Deutschland wird sie mit 3.700 Euro mehr als das Zehnfache verdienen. „So gut es mir hier gefällt, ich kann und will nicht weitere fünf Jahre von meinen Eltern Geld verlangen.“

 

Be aware!

  • 13.07.2012, 18:18

Die anonyme Band Notic Nastic (D, USA) ermutigt ihr Publikum, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies keinesfalls leise und spaßlos passieren muss, beweisen ihre Live Shows. PROGRESS sprach mit der Frontfrau und Sängerin über Freiheit, Pop und Tubas.

Die anonyme Band Notic Nastic (D, USA) ermutigt ihr Publikum, das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Dass dies keinesfalls leise und spaßlos passieren muss, beweisen ihre Live Shows. PROGRESS sprach mit der Frontfrau und Sängerin über Freiheit, Pop und Tubas.

PROGRESS: Wie kam es zur Entstehung von Notic Nastic?

NOTIC NASTIC: Es fing mit dem Gedanken an, dass es Spaß machen würde, in einer Band zu sein. Was anfangs ein Musikprojekt war, entwickelte sich zügig zu einer Band. Mit der Zeit fingen wir an darüber nachzudenken, wie wir als KünstlerInnen unsere Lebensphilosophie besser in das Projekt integrieren können, um Menschen zu erreichen und vielleicht auch eine Botschaft rüberzubringen. Wir sind für ethische Mode, und unser neues Album „Fullscreen“, steht dafür, die Augen aufzumachen.

Wie funktioniert die Symbiose aus elektronischer Musik und politischer Botschaft?

Wir sehen uns selbst nicht als elektronische Band. Es war eher Zufall, dass wir uns in der elektronischen Musik wiederfanden, weil wir ProduzentInnen sind und wir im technischen Sinne wussten, wie das funktioniert. Ursprünglich hab ich Tuba spielen gelernt, aber ich hab nicht wirklich eine Möglichkeit gesehen, damit junge Leute zu erreichen. Für den Weg, den ich gehen wollte, war elektronische Musik einfach passender. Unsere Musik hat eine Message. Mein Ziel ist nicht, den elektronischen Musikgurus auf Weltniveau zu imponieren.

Freiheit ist großes Thema bei Notic Nastic. Was ist für dich Freiheit?

Ich denke Freiheit ist zu einem Großteil, zu verstehen, wie viel Manipulation wir in dieser Welt ausgesetzt sind. Wir werden ständig von Bildern bombardiert. Als ich jünger war, habe ich nicht wirklich realisiert, wie viele von den Dingen, die ich gesagt und getan habe, von äußeren Einflüssen geformt waren. Aber ich habe angefangen, darüber nachzudenken und habe bemerkt, dass ein beträchtlicher Teil meiner Persönlichkeit nicht unbedingt durch meine freie Wahl entstanden ist. Ich denke Freiheit bedeutet einfach, das zu verstehen und bewusst zu entscheiden, was ich unterstützen will.

Der Drogenkoffer

  • 13.07.2012, 18:18

Cannabis

Der Klassiker. Der Überbegriff Cannabis umfasst alle natürlichen Hanfprodukte, die den psychoaktiven Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol) enthalten. Obwohl Haschisch (Hash, Dope, Shit) und Marihuana (Gras, Ganja) von der gleichen weiblichen Hanfpflanze gewonnen werden, ist ihr Aussehen markant unterschiedlich. Während Hash aus dem Harz der Blüten gepresst ist, sollte man bei Marihuana zumindest Bestandteile einer Pflanze erkennen können. Wie oft falsch vermutet, werden nicht allein die charakteristischen Blätter geraucht, sondern die zerriebenen Blüten (buds). Falls mal Knappheit herrscht, können Stängel und kleinere Blätter mitverwendet werden.

Aufnahme: THC kann über die Lungen oder Magenschleimhäute, also oral oder beim Rauchen aufgenommen werden. Vorsicht! Bei oraler Aufnahme wirkt das THC oftmals verstärkt.

Kosten: ca. 10 € / Gramm

Mögliche Wirkung: Unter Einfluss von Cannabis werden Gefühlszustände und Sinneseindrücke verstärkt und das Zeitempfinden wird verändert. Die psychoaktiven Effekte von THC hängen vom Gehalt im konsumierten Cannabis, dem Aufnahmeweg, der Umgebung und der Erfahrung des/r KonsumentIn ab. Oft zur Entspannung eingesetzt, kann Cannabis das Wohlbefinden und die Sensibilität steigern. Es kann ebenfalls zu einer leichten Euphorie, aber auch Halluzinationen führen.

Negative Effekte: Cannabiskonsum hat einen Anstieg der Herz-Lungen-Frequenz sowie die charakteristische Rötung der Augen und die Austrocknung des Mundes zur Folge. Ebenfalls kann es zur Einschränkung der kognitiven Leistungsfähigkeit (Gedächtnis-, Aufmerksamkeits-, Konzentrationsleistung) kommen. Längerfristig können Aktivitäts-, Interessens- und Motivationsverlust sowie eine gesteigerte Anfälligkeit für Atemwegsbeschwerden eintreten, da die Schädlichkeit eines Joints in etwa der von drei bis fünf Zigaretten entspricht.

Finger weg! Nicht konsumiert werden sollte Cannabis bei Lungenerkrankungen, Herzbeschwerden und Herzerkrankungen, oder bei Ängstlichkeit, Bedrücktheit oder psychischen Problemen.

 

LSD & Magic Mushrooms

Die Bewusstseinsweitung. LSD (Lysergsäurediethylamid) zählt neben verschiedenen Pilzsorten (Magic Mushrooms) zu den Halluzinogenen. LSD ist eine farb-, geschmack-, und geruchlose Flüssigkeit und wird auf Löschpapier, (Mikro-)Tabletten oder Kapseln vertrieben. Mushrooms hingegen sind ausgewählte Pilze der Gattung Psilocybe, Panaelous oder Conocybe, die Psilocybin und Psilocin enthalten.

Aufnahme: Da LSD im Mikrogrammbereich bereits eine hohe Wirksamkeit hat, wird es in minimalen Mengen geträufelt oral konsumiert. Pilze hingegen können getrocknet oder frisch gegessen werden. Vorsicht! Getrocknet wirken Pilze erheblich stärker.

Kosten: Pilze: ca. 10 € / Stück, LSD: ca. 20 bis 60€ / Trip

Mögliche Wirkung: Die Wirkung von LSD setzt nach 30 bis 90 Minuten ein und dauert bis zu 12 Stunden. Bei Pilzen reduziert sich die Dauer der Wirkung auf die Hälfte. Durch die extreme Veränderung des Zeitempfindens kann eine Stunde jedoch als ein Tag oder sogar eine Woche empfunden werden. Zusätzlich werden Stimmungen verstärkt und verändert, Unbewusstes und Vergessenes kann erneut und verändert erlebt werden. Sinneswahrnehmungen werden intensiviert, z.B.: Man hört Farben und schmeckt Töne. Die Wirkung von Halluzinogenen kann eher als eine Reise als ein Zustand verstanden werden. Danach sollte genug Zeit für eine Auseinandersetzung mit dem Erlebten eingeräumt werden.

Negative Effekte: Physisch können eine Erhöhung der Körpertemperatur, Schwindel und Herz-, Atem- und Kreislaufbeschwerden auftreten. Besonders bei (frischen) Pilzen auf vollen Magen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Halluzinogene verändern stark Raum-, Zeit- und Selbstwahrnehmung. Zusätzliche (Pseudo-)Halluzinationen können durch eine erschwerte Unterscheidung von Fantasiewelt und Realität zu „Bad Trips“ führen. Große Angst, Panik und Paranoia sind die Folge. Hier kann Traubenzucker oder Orangensaft helfen. Auch nach Tagen oder Wochen sind erneute sogenannte „Flashbacks“ möglich.

Finger weg! Von einer Einnahme in lauten, menschenvollen und lichtintensiven Umgebungen wird abgeraten. Bei Herzkreislauferkrankungen oder psychischen Problemen sowie bei bestehender Angst vor einem Trip verzichte auf Halluzinogene!

Speed & Ecstasy

Der Motivator. Speed ist ein vollsynthetisch hergestelltes Amphetamin. Ecstasy, also verschiedene Amphetaminderivate (MDMA, MDA, MDE, MBDB), kommt durch kleine, jeweils unterschiedliche Abweichungen in der Molekülstruktur von Amphetamin zustande. Früher alltäglich als Therapiemedikament verschrieben, ist Amphetamin heute verboten. Minimal verändertes Amphetamin (Ritalin) ist jedoch immer noch in Verwendung, z.B. bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS. Ecstasy und Speed sind als Pulver bekannt. Ersteres kommt auch in Form von Tabletten oder Kapseln vor.

Aufnahme: Beide Drogen nimmt man oral (geschluckt) oder nasal (geschnupft) auf. Speed wird in viel selteneren Fällen auch geraucht oder injiziert. Vorsicht! Kristallines Speed und Amphetaminderivate sind reiner und dadurch auch stärker.

Kosten: Ecstasy: ca. 10€ / Kapsel oder Tablette, Speed: ca. 10€ / Gramm

Mögliche Wirkung: Da Amphetamin ein Stimulans ist, bewirkt es im Gehirn eine vermehrte Freisetzung von Adrenalin und Dopamin. Bei Ecstasy wird vermehrt Serotonin freigesetzt. Speed und Amphetaminderivate erzeugen einen Zustand gesteigerter Wachheit, Unbeschwertheit, erhöhter Leistungsfähigkeit und Konzentration. Während Speed zur Selbstüberschätzung führt, verstärkt MDMA besonders die emphatische Empfindung.

Negative Effekte: Körperliche Nebeneffekte sind verspannte Kiefer und Zähneknirschen sowie Mundtrockenheit und ein Anstieg der Körpertemperatur, des Blutdrucks und der Herzfrequenz. Besonders belastet werden Nieren, Leber und Herz. Auf psychischer Ebene kann es auch zu Angstzuständen, im Fall von Speed auch zu Aggression und Reizbarkeit kommen. Besonders das „Runterkommen“ kann begleitet sein von Schlafstörungen, Depression und Erschöpfung. Hier sollten leichte Speisen (Obst) und Vitamine sowie genug Flüssigkeit zugeführt werden. Nur ein Drittel der geprüften Stoffe enthalten wirklich Amphetamin oder -derivate.

Finger weg! Bei Herz-Kreislauf-, Leber-Nieren- und psychischen Problemen als auch bei Epilepsie, Bluthochdruck und Unruhe oder Angst. Alle angeführten Drogen unterliegen dem österreichischen Suchtmittelgesetz. Jede dieser Drogen wirkt auf jeden Menschen unterschiedlich!

Quelle: Verein ChEck iT! – Kompetenzzentrum für Freizeitdrogen

Teuer bezahlte Meinungen

  • 13.07.2012, 18:18

Lobbyismus ist praktisch die einzige Möglichkeit, um in der EU-Politik mitzureden, sagt die Politologin Pia Eberhardt. Wie das funktioniert? Ein Interview.

Lobbyismus ist praktisch die einzige Möglichkeit, um in der EU-Politik mitzureden, sagt die Politologin Pia Eberhardt. Wie das funktioniert? Ein Interview.

PROGRESS: LobbyistInnen vertreten Firmeninteressen in der Kommission und im EU-Parlament. Was ist so schlimm daran?

EBERHARDT: Lobbyismus ist nicht per se schlimm. Er bedeutet im Grunde nur die organisierte Vertretung von Interessen – also bestimmte Meinungen in das politische System einzubringen. Das hat es schon immer gegeben. Problematisch ist aber, welche Rolle der Lobbyismus auf EU- Ebene in Brüssel spielt. Dort spielt die Wirtschaft eine überdimensionale Rolle, sehr viel stärker als auf nationaler Ebene. Es gibt keine öffentliche Debatte auf europäischer Ebene, denn die spielt sich fast nur auf nationaler Ebene ab. Lobbyismus wird damit praktisch zur einzigen Möglichkeit, Inputs in das politische System einzubringen.

Aber versuchen nicht auch Gewerkschaften und die Zivilgesellschaft die EU-Politik zu beeinflussen?

Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände sind zwar auch präsent, aber nicht so stark wie in der österreichischen Sozialpartnerschaft. Es gibt keine genaue Zahl, aber rund 70 Prozent der Lobbyisten in Brüssel vertreten Kapitalinteressen, das ist schon ein krasses Ungleichgewicht der Kräfte. Die andere Frage ist, um welche Interessen sich der EU-Apparat überhaupt kümmert. Gehört zu werden, spielt eine große Rolle. In vielen Politikfeldern bindet die Kommission die Gewerkschaften einfach nicht ein, oder erst, wenn alles schon entschieden ist.

Die Interessen von Industrie und Finanz dominieren also in Brüssel. Auf welche Art nehmen die LobbyistInnen dieser Branche in Brüssel Einfluss?

Sie haben ein breites Arsenal an Instrumenten. Das geht von ganz normalen Treffen mit Beamten, Netzwerke aufbauen, Leute anrufen bis zum Verfassen von Positionspapieren. Gerade im Parlament ist es wichtig, Informationen auf wenig Raum und gut verständlich zusammenzufassen. Die Abgeordneten werden mit einem Wust an Entscheidungen konfrontiert; die Lobbyisten erklären ihnen kompakt auf einer DIN-A4-Seite, worum es bei dieser oder jener Abstimmung ihrer Meinung nach geht. Das macht außer ihnen sonst kaum jemand in Brüssel. Diese Informationen werden auch von den Beamten in der Kommission genützt.
In ihrer Arbeit organisieren Lobbyisten zudem Vorträge und Veranstaltungen und geben vermeintlich wissenschaftliche Studien in Auftrag, die in Insider-Medien im Umfeld der EU besprochen werden. Sie gestalten damit öffentliche Diskurse und bestimmen mit, was an den Stammtischen im Brüsseler EU-Viertel geredet wird.

Auf welche Art unterscheiden sich solche Geflechte denn noch von Korruption?

Wir wissen von einigen Fällen von Korruption. Etwa einem deutschen Beamten in der Generaldirektion Handel, dem britische Journalisten undercover hunderttausend Euro angeboten haben. Das ergab dann eine große Aufdecker-Story in der Sunday Times. Solche Fälle sind aber die Ausnahme. Es geht meist um ganz legale, institutionalisierte Einflussnahme. Trotzdem, in beiden Fällen spielt der Faktor Geld eine Rolle. Alle Lobbyisten arbeiten für Geld. Und natürlich haben diejenigen, die mehr Geld zur Verfügung haben, auch mehr Einfluss. So scharf würde ich die Grenze zwischen Korruption und Lobbyismus nicht ziehen.

Die EU-Kommission formuliert die Gesetze, wird aber ständig von LobbyistInnen hofiert. Ist die Politik deswegen ein Opfer dieser Interessensvertretungen?

Nicht immer, die Kommission organisiert sich zum Teil ihre eigenen Lobbystrukturen, dafür gibt es konkrete Beispiele. Etwa hat die Kommission bei großen Konzernen angerufen und europaweite Treffen von Industriebereichen ins Leben gerufen, die es vorher nicht gab. Denn wenn sie die Industrie im Boot haben, haben sie ein ganz wichtiges Druckmittel gegenüber einzelnen Mitgliedsstaaten, um ihre Vorschläge durchzusetzen. In vielen Fällen muss man sich das so vorstellen, dass die Kommission fast kollegial mit Lobbyisten von Konzernen zusammenarbeitet. Oft entstehen gemeinsame Positionen einer Branche erst, indem die EU-Kommission sie abfragt.

Manchmal werden die PolitikerInnen nach ihrer Amtszeit selbst zu LobbyistInnen. Etwa sitzt nun der österreichische Ex-Kanzler Wolfgang Schüssel im Aufsichtsrat des deutschen Atomkonzerns RWE. Gibt es das auch in Brüssel?

Solche „Drehtür-Effekte“ gibt es in Brüssel noch viel häufiger als auf nationaler Ebene, weil es keinen öffentlichen Aufschrei gibt. Hohe Kommissionsbeamte regulieren oft heute noch einen bestimmten Bereich und arbeiten morgen schon im selben Feld für die Industrie. Das ist problematisch. Man fragt sich: Was hat der in seiner Zeit als Beamter getan, um den Job zu bekommen. Diese Leute nehmen ihre Netzwerke mit, die wissen genau, wer welche Kompetenzen hat und wie der Apparat funktioniert. Die Industrie will diese Leute haben.

Die KapitalvertreterInnen haben aber nicht nur konkrete Interessen. Sie entwickeln auch Vorstellungen, wie es mit der Europäischen Union als ganzes weitergeht. Wie sehen die aus?

Es gibt bestimmte Gruppen, die strategisch planen. Die bekannteste ist der European Round Table of Industrialists, ein informeller Zirkel, der aus vier Dutzend Konzernchefs und einer Konzernchefin besteht. Er war ein entscheidender Vordenker für die Währungsunion, für die folgenden Marktliberalisierungen und für die Lissabon-Strategie. Er hat aber schon Jahre vorher begonnen, die Wettbewerbsfähigkeit als zentrales Konzept für Europa zu platzieren. Gruppen wie diese haben die Kapazität, darüber nachzudenken, wo die Union in zwanzig Jahren stehen soll und ihre Botschaft in den politischen Raum zu streuen. Die Konzernchefs arbeiten ganz strategisch am Projekt Europa. Sie haben erkannt, dass es wichtig ist, Ressourcen für die langfristige Planung freizumachen. Bei linken Parteien und Gewerkschaften gerät das oft im Alltagsgeschäft unter die Räder.

Dreckige Gitarren

  • 13.07.2012, 18:18

Wild Flag, das sind Mary Timony, Carrie Brownstein, Rebecca Cole und Janet Weiss – die erste All-female-Supergroup der Rockgeschichte.

Wild Flag, das sind Mary Timony, Carrie Brownstein, Rebecca Cole und Janet Weiss – die erste All-female-Supergroup der Rockgeschichte.

Die Wild Flag Musikerinnen waren vor allem in den 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts, in verschiedenen Bands (Sleater Kinney, Helium), aktiv. Sie wirbelten den Malestream im Rockbusiness ordentlich auf. Die damalige Zeit stellt für Wild Flag immer noch einen wichtigen Bezugsrahmen dar, wie Rebecca Cole, Keyboarderin von Wild Flag im Interview mit PROGRESS bemerkt: „Wir alle profitieren von unseren individuellen Erfahrungen in unseren früheren Bands. Alle vier von uns sind der Musik leidenschaftlich verschrieben und es ist viel gegenseitiger Respekt und gegenseitige Bewunderung füreinander, sowohl als Musikerinnen als auch auf persönlicher Ebene, vorhanden.“

„ ... the sound is what found us.“ Obwohl der selbstauferlegte Anspruch, nach all den unzähligen Projekten eine „Traumband“ zu gründen, eher nach bedachter Beharrlichkeit klingt, veröffentlichten Wild Flag im Herbst 2011, bereits kurz, nachdem sie als Band zusammenfanden, ihren ersten Longplayer (Wild Flag) auf dem Londoner Label Wichita Records. Die Erwartungen an die junge Band waren, gemessen an der Prominenz ihrer früheren Projekte, sehr groß, weswegen der rasante Aufstieg nicht ganz so plötzlich kam, ihnen aber beachtliche Kritiken (Platz 9 der Besten Alben 2011 des Rolling Stone) bescherte.Dieses Tempo spiegelt sich auf gewisse Weise auch musikalisch wieder, wird hier doch ein ganz anderes Programm gefahren, als sich so manche, die dem 90er-Jahre-Sound von Helium und Sleater Kinney verfallen sind, erhofft hätten: Es wird durch die Bank gerockt – Mit allem, was dazugehört: Dreckige Gitarrensoli, wabernde Orgelsounds und hämmernde Drums. Mehr Rock und Punk als abgetragene Indie-Langeweile. Die Vocals von Carrie Brownstein und Mary Timony fallen mal rhythmisch, nahe am Sprechgesang, mal melodiös als Chorgesang aus. Energie und Dichte werden hier groß und vor allem laut geschrieben.

L’art pour l’art? Die meist sehr persönlich gehaltenen Texte nehmen oft auf das eigene musikalische Schaffen und das Spannungsverhältnis, das bei den Auftritten zwischen Band und Publikum entsteht, Bezug: „Wir wollen, dass sich die Leute im Publikum einen Moment der Freiheit, der Überraschung und der Selbstfindung an einem unerwarteten Ort erlauben“, betont Cole. Dieser sehr persönliche Zugang wird aber nicht als unumgänglich gesehen, sondern vielmehr als (politische) Konsequenz einer Offenheit, die ebensogut explizit politische Songtexte hervorbringen kann. Zur Zeit steht vor allem eines am Programm von Wild Flag: „We’re focused on making the music for the sake of making music.“ Ein Zugang wie dieser ist wohl nur vertretbar, wenn „Musik“ sehr weit gefasst wird, als etwas, das das immergleiche Rockstartum und Bandgehabe übersteigt. Das haben Wild Flag schon längst getan!

 

Zweimal hingehört

  • 13.07.2012, 18:18

Kati Hellwagner und Eva Grigori über "Kees it realistisch" von Yasmo und "Bitches Butches Dykes & Divas" von Sookee.

Kati Hellwagner und Eva Grigori über "Kees it realistisch" von Yasmo und "Bitches Butches Dykes & Divas" von Sookee.

Yasmo | Keep it realistisch (2011)

KATI:

Es ist das Debütalbum der 22-jährigen Yasmo aka Yasmin Hafedh, die Texte und Gedichte schreibt, Poetry Slams und Freestyle-Rapsessions organisiert. Der Wienerin ist der Poetry Slam – die geschliffene Sprache, das Feilen an den richtigen Worten, der exakte Rhythmus beim Sprechen – anzuhören und sie erinnert dabei sehr an die sympathische Nina „Fiva“ Sonnenberg. Eine „Möchtegern-Stylerin, die nicht flowt“ ist sie jedenfalls nicht, die Yasmo, eher MC und Poetin gleichzeitig. Ihr Erstling ist ein sehr straightes, mit geraden, einfachen Beats hinterlegtes Album geworden, das die gesprochene Sprache ruhig, klar und deutlich in den Vordergrund stellt. Zusätzlich bekommt das Wiener Einbaumöbel ein paar verdiente Props und die vielen Danksagungen reichen sicher auch noch für die nächsten drei Alben.

EVA:

Yasmo ist Poetin, ja Dichterin, Slammerin, Spoken Word Artist ... aber Rapperin? Als MC überzeugt sie nicht, das gleich vorweg. Die erste Nummer des Albums, „Ich“, ist noch am besten, ansonsten macht es harmlose Sounds und Texte nicht tiefgründiger, wenn eines Gottfried Benn zitiert, auf Marx anspielt oder im Protestsongcontestfinale stand. „Wow, jetzt wird’s ja echt ganz gut!“, denkt eins an einigen Stellen, nur um festzustellen: „Oh, das ist ja Guest Artist...“ (Miss Lead, Mieze Medusa, Bacchus, Selbstlaut). „Ich will nur Sachen in Sprache packen“, singt Yasmo in „Mehr Liebe“. Und das muss eins ihr ohne Abstriche lassen: Yasmo liebt die Sprache, spielt mit ihr, ihren Grenzen und ihrer Vielschichtigkeit. Mehr Infos über Auftritte und die von ihr veranstalteten Poetry Slams: www.yasmo.at

Sookee | Bitches Butches Dykes & Divas (2011)

KATI:

Die Freundin in Berlin erzählt, sie sei grade zum fünften Malauf einem ihrer Konzerte gewesen. Die Freundin in Wien sagt, sie träumte nachts von ihr. Kein Entkommen also vor Sookee. Auf ihrem dritten Solo- Album erspart sie uns glücklicherweise die Spoken-Word-Anwandlungen des Vorgängers und präsentiert ein durchgängiges Hip-Hop-Album, das kräftig der Heteronormativität in die Fresse haut. Manches Mal siegt allerdings der Inhalt über den Stil, so scheint es – aber auch das ist besser als umgekehrt. Insgesamt bleibt das Gefühl, als wären Tic Tac Toe mit uns gewachsen und Linke geworden, anstatt zu heiraten, Kinder zu kriegen und peinliche Comebacks zu feiern. Ein Muss also für FeministInnen, die früher mal zu Girl-Power-Sound rumgehüpft sind. Gebt es ruhig zu!

EVA:

Sookee hat etwas zu sagen, ihre Sounds lieferten den Soundtrack zur deutschsprachigen Slutwalk-Bewegung, gaben queeren Praxen und Überlegungen eine Stimme, ohne pädagogischen Zeigefinger oder Angst vor deutlichen Worten, sondern intensiv liebend, begehrend, wütend, verzweifelt, ermutigend, begeistert. Mit am Mic lassen sich Kobito, Pyro One, Badkat, Refpol und Captain Gips hören. Die Beats sind deutlich fetter als auf den beiden Vorgängerinnen, gestiftet von Majusbeats, Beat 2.0 und Forbiddan. Auf ihren Konzerten gibt sie auch ihre Slam Poetry Skills zum Besten, die an der Wirklichkeit geschulte, scharfsinnige Beobachtungen verdichten. Der Hype um Sookee ist die angemessene queerfeministische Antwort auf unpersönlichen Ravepunk à lá Egotronic und Co.

 

Pimp your bike!

  • 13.07.2012, 18:18

Die queere Jetset-Electro-Popband Pop:sch holt mit dir die Räder aus dem Keller und startet in den Frühling. Schritt für Schritt durch den Fahrraddschungel mit Andrea, Alex und Flo in der Wiener Bike Kittchen.

Reifen geplatzt? Pop:sch zeigt dir was zu tun ist.

Schritt 1: Hebe dein Rad in einen Montageständer oder stelle es auf den Kopf. Dann öffne die Halterung deines Reifens – benutze dazu Schraubenschlüssel und Zange.

Schritt 2:

Hänge deine Bremsen aus, damit sie den Reifen beim Herausheben nicht blockieren.

Schritt 3:

Nachdem du deinen Reifen aus dem Rad gehoben hast, solltest du nun ein loses Rad in Händen halten.

Schritt 4:

Nun kannst du einen sogenannten Reifenheber unter den Reifenmantel schieben und am anderen Ende in die Speichen hängen. Wenn du nun mit dem Reifenheber einen Kreis ziehst, löst sich der Mantel vom Rad und du kannst den Fahrradschlauch herausnehmen. Das kann einfacher oder ein bisschen schwieriger sein. Ein zweiter Reifenheber und ein bisschen Geduld machen die Sache auf jeden Fall einfacher. Aufpassen, dass du den Schlauch mit dem Reifenheber nicht aufschlitzt.

Schritt 5:

Nun musst du dich auf die Suche nach dem Loch machen. Am besten geht das, indem du den Schlauch wieder aufpumpst und ihn in einen Kübel Wasser hältst. Wo Blubberblasen aufsteigen, tritt Luft aus und du hast das Loch gefunden. Am besten gleich mit Lackstift oder Klebeband markieren. Wenn die Luft nur ganz langsam ausgeht und du das Loch nicht gleich finden kannst, hilft Spülmittel im Wasser: Die Bläschen werden dadurch gleich viel größer.

Schritt 6:

Um den Schlauch nun zu „verarzten“, raust du den trockenen (!) Bereich um das Loch großräumig auf – das passende Schleifpapier liegt dem Flickzeug aus dem Fachmarkt bei. Trage dann die Vulkanisierlösung, also den „Kleber“, dünn auf und warte fünf Minuten bis der „Kleber“ ganz trocken aussieht und keine Fäden mehr zieht. Dann kannst du das „Pflaster“ aufkleben – fest eine Minute lang andrücken! Um zu überprüfen, ob du alles richtig gemacht hast, noch einmal den Schlauch aufblasen und wieder im Wasserbad nach etwaigen Löchern suchen.

Schritt 7:

Den ganz leicht voraufgepumpten Schlauch (ein bis zwei Mal pumpen) legst du nun wieder in den Mantel über den Reifen. Aufpassen, dass er nicht verdreht oder verwurschtelt ist. Am besten fängst du an, indem du das Ventil beim Ventilloch in den Reifen steckst und dann den Schlauch auf beiden Seiten einlegst. Wenn der Schlauch zu lange erscheint, weil er schon recht ausgedehnt ist, dann nicht zusammenlegen, sondern einfach ein bisschen zusammenschoppen. Wenn der Schlauch ganz im Mantel und Reifen verschwunden ist, hebst du mit dem Reifenheber den Mantel wieder vorsichtig in die Felge, bis der Mantel ganz und verlässlich wieder sitzt. Nun kannst du deinen Reifen vorsichtig aufpumpen.

Schritt 8: Jetzt hängst du den Reifen wieder in das Fahrrad ein – beim Hinterrad Achtung auf die Gangschaltung! Nicht vergessen, auch die Bremsen richtig einzustellen und darauf zu achten, dass das Rad beim zuzerren zentriert sitzt, damit es nicht eiert. Wenn das Rad nun ein wenig holprig ist, weil der Mantel nicht überall gleich tief in der Felge sitzt, gibt’s einen einfachen Trick: Ein bisschen Luft auslassen und einige Runden drehen – dann wieder fest aufpumpen. Fertig!

Wie pumpe ich die Reifen auf? Wichtig ist dabei, dass du die benötigte Bar- Anzahl beachtest, die auf deinem Reifen angegeben ist. Für das Aufpumpen gibt es meist zwei Ventilgrößen – im Fachmarkt erhältst du entsprechende Pumpen. Am Siebensternplatz im siebenten Bezirk in Wien beispielsweise kannst du dein Rad auch an einer öffentlichen Stelle gratis aufpumpen. Ähnliche Vorrichtungen gibt es auch an vielen Fahrradwegen und vor den meisten Radgeschäften, die dafür auch kein Geld verlangen sollten.

Meine Bremsen sind locker! Was tun?
Schritt a) Schraube mit einem Imbusschlüssel deine Bremsvorrichtung lockerer und ziehe das Drahtseil um einen Hauch fester. Am besten direkt ausprobieren, ob die Stärke passt!
Schritt b): Direkt auf der Lenkstange gibt es eine kleine Schraube, mit der du das Bremsseil festerziehen kannst. Schraube dazu das äußere Teil der Vorrichtung so, dass der Abstand zur Bremse auf der Lenkstange größer wird! Fertig!

Meine Kette wird rostig! Was tun? Schnappe dir einen alten Fetzen und wische damit die Kette gut ab. Nun ist sie bereit, um mit Fahrradöl beträufelt zu werden. Damit sich das Öl gut verteilt, und nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig ist, wische nun noch einmal mit dem Fetzen darüber. Fertig!

Fahrradküchen und Selbsthilfewerkstätten


Du brauchst doch ein wenig Unterstützung? Einrichtungen wie die Bike Kitchen in Wien, Linz und Graz sind selbstverwaltete Selbsthilfewerkstätten, mit all dem Equipment, das du brauchst.

Bike Kitchen Wien
Goldschlagstraße 8, 1150 Wien
Bike Kitchen ReparierBAR: Jeden Do 16–24 Uhr
Frauen-/Lesben-/Transgender-Selbsthilfewerkstatt: Jeden 1. Fr im Monat, 16 Uhr bis ca. 20 Uhr. Nur für Frauen, Lesben, Transgender.
http://bikekitchen.net

Fahrrad.Selbsthilfe.Werkstatt im WUK
Währinger Straße 59, 1090 Wien; am Ende des Hofes/ LKW-Ausfahrt
Mo–Mi 15 bis 19 Uhr. 3,00 € für einen ganzen Nachmittag Werkstatt-Benützung. Preise für Ersatzteile sind Verhandlungssache – wende dich an den/die WerkstättenbetreuerIn.
http://fahrrad.wuk.at

Bike Kitchen Linz, Flügelhofstraße Ecke Lessingstraße
Selbsthilfewerkstatt: Jeden Do ab 14 Uhr
http://bikekitchenlinz.nospace.at

Fahrradküche Combinesch Graz, Schießstadtgasse 40
Selbsthilfewerkstatt: Jeden Do, 17–21 Uhr
http://combinesch.com

Bikerei Innsbruck, Dreiheiligenstraße 21a
Selbsthilfewerkstatt: Jeden Di 17–21 Uhr.
www.bikerei.org

Du möchtest Pop:sch live sehen? Hier die kommenden Tourdaten:
08.05 – Wien / OST Klub
Wir verlosen

das aktuelle Pop:sch-Album! Schreibe uns dazu den Namen des Pop:sch-Erstlings an progress@oeh.ac.at

Text: Flora Eder
Technische Unterstützung: Bike Kitchen Wien

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