Heimische Exzellenzstrategien

  • 28.09.2012, 23:11

Im internationalen Wettbewerb mitzumischen ist trendy. Das wichtigste Mittel um Österreich als internationalen Wissenschaftsstandort zu etablieren, sind innovative Höchstleistungen. Über das Schmuckstück Spitzenforschung und dessen Schattenseiten.

Im internationalen Wettbewerb mitzumischen ist trendy. Das wichtigste Mittel um Österreich als internationalen Wissenschaftsstandort zu etablieren, sind innovative Höchstleistungen. Über das Schmuckstück Spitzenforschung und dessen Schattenseiten.

Zeit ist der entscheidende Faktor bei wissenschaftlichem Arbeiten. Denn wer forscht muss so schnell wie möglich die Ideen im eigenen, vergänglichen Kopf bündeln und ein Ergebnis erbringen. Sei es im Interesse der Wissenschaft oder der Wirtschaft. Fest steht: Forschung ist wichtig, aber teuer. Deshalb versuchen in der internationalen Wissenschaftslandschaft immer mehr Institutionen WissenschafterInnen zu fördern, indem ihnen Zeit in Form von finanzieller Unterstützung zur Verfügung gestellt wird. Aber nach welchen Maßstäben wird die Forschung vorangetrieben? Und von wem?

Alpbach 07. Im Rahmen der Technologiegespräche des jährlich stattfindenden Europäischen Forums Alpbach hat diesen Sommer der Rat für Forschung und Technologieentwicklung seine neue Exzellenzstrategie präsentiert. Der Rat, der im Jahr 2000 als Beratungsinstrument für Forschung, Technologie und Innovation von der Bundesregierung ins Leben gerufen wurde, definiert als Ziel der Strategie „(…) die Qualität und Attraktivität des Forschungs- und Technologiestandorts Österreich zu heben und seine internationale Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.“ Die Voraussetzungen für dieses Vorhaben sind „(…) die Qualität im gesamten österreichischen Innovationssystem zu steigern und zugleich mehr Forschungsthemen, -projekte und -teams in weltweite Spitzenpositionen zu bringen. Gleichzeitig darf aber keinesfalls die Bedeutung eines breiten Fundaments vernachlässigt werden – eine notwendige Voraussetzung für die Entstehung von Spitzenleistungen.“

Wissenschaftsförderung in Österreich. Der Bund fördert Forschung und Technologieentwicklung hierzulande in drei verschiedenen Sektoren: der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Schnittstelle beider Kräfte. Im Bereich der Wissenschaft bilden die Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) – kurz Wissenschaftsfonds – das Fundament, im wirtschaftlichen Bereich ist die Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG) die führende Einrichtung. Und als Schnittstelle zwischen grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung dienen „Brückenschlagprogramme“ wie das Kompetenzzentrenprogramm COMET, die in Kooperation von Wissenschaft und Wirtschaft getragen werden.

Die Kehrseite der Medaille. Trotz eines breiten Bekenntnisses zu Wissenschaftsförderung von Seiten der Politik, bleibt die Kritik an der Art der Auswahl der SpitzenforscherInnen aufrecht. Bleibt die Kritik am selektiven Bildungssystem im Vorfeld der Wissenschaft und bleibt die Kritik an der chronischen Unterfinanzierung des tertiären Bildungssektors im Bereich der Lehre.

Lisa Fuchs studiert Lehramt Deutsch, Psychologie/Philosophie in Wien.

AutorInnen: Lisa Fuchs