„Viele Menschen glauben, Philosophie hätte nichts mit dem eigenen Leben zu tun“

  • 07.03.2015, 16:25
Mit dem Ziel Philosophie ihrem akademischen Habitat zu entreißen und sie in den Untergrund zu bringen, wurde das Kollektiv philosophy unbound im Herbst 2014 gegründet. Am 25. März findet ihr nächstes Event zum Thema Feminismus statt.
Mit dem Ziel Philosophie ihrem akademischen Habitat zu entreißen und sie in den Untergrund zu bringen, wurde das Kollektiv philosophy unbound im Herbst 2014 gegründet. Am 25. März findet ihr nächstes Event zum Thema Feminismus statt.

Mit dem Ziel Philosophie ihrem akademischen Habitat zu entreißen und sie in den Untergrund zu bringen, wurde das Kollektiv philosophy unbound im Herbst 2014 gegründet. Am 25. März findet ihr nächstes Event zum Thema Feminismus statt.

„Die Zugänglichkeit des original Unzugänglichen“, so beschreibt Edmund Husserl all jene Erfahrungen, die das Fremde betreffen. Als ein solches abstraktes Unzugängliches wird bei Zeiten auch die Philosophie erachtet. Elitär, antiquiert, ein intellektuelles Konstrukt, das in einer effizienzorientierten Gesellschaft an Nutzen und Wert verloren hat. Dieser Meinung will philosophy unbound dezidiert entgegenwirken.

„Die Idee entstand in Anlehnung an die Vernetzung der Underground-Musikszene“, so Flora Löffelmann, Mitglied von philosophy unbound „Wer sagt, dass Open Stages nur MusikerInnen vorbehalten sind?“ Philosophieren aus dem Untergrund - das ist eine aufrührerische, performative Art der Philosophie, die Barrieren abbaut und einen Raum schafft, der die Grenzen der tradierten Auseinandersetzung mit akademischer Philosophie überschreitet.

NENNEN WIR ES PHILOSOPHIE. Eine kurze Rückschau. Der Abend des 15. Jänners 2015, das Spektakel Theater 2.0 ist bis auf den letzten Platz besetzt. Es ist heiß, es ist eng, hier passiert gerade Etwas. Mit der Veranstaltung philosophy unbound #1 präsentiert sich das Kollektiv erstmalig der Öffentlichkeit.

Neben einer Tanzperformance, einem Poetry Slam und einer Lesung von Kilian Jörg, dem gedanklichen Initiator von philosophy unbound, ist das Publikum vordergründig mit Einem konfrontiert: dem unbändigen Enthusiasmus der Veranstalter_innen. Das Kollektiv schafft es, die Stimmung auf die Zuseher_innen zu übertragen. Begeisterter Beifall, das Unheil ist angerichtet. philosophy unbound hat sich in den Köpfen der Zusehenden etabliert.

„Es ist unfassbar. Wer hätte schon damit gerechnet, dass eine Philosophieveranstaltung auf solch eine Resonanz und einen derartigen Publikumsandrang stoßen würde?“, so Theresa Thomasberger, eine der Mitgestaltenden von philosophy unbound. „Unser Anliegen war es, einen Raum für Philosophie zu schaffen, der von keinem elitären Image durchdrungen ist. Viele Menschen glauben, Philosophie hätte nichts mit dem eigenen Leben zu tun und verspüren ihr gegenüber eine Schwellenangst.“ philosophy unbound versteht sich als Plattform, die philosophisch Interessierte miteinander vernetzen und aufzeigen will, dass Philosophie mehr sein kann, als ein Text oder eine Vorlesung an der Universität.

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FEMINISMUS. Dieses „Mehr“ nimmt in Form von Veranstaltungen Gestalt an, die alle zwei Monate stattfinden sollen, und Interessierte einladen, selbst auf der Bühne tätig zu werden. Das Kollektiv will somit einem Bedürfnis nach performativ-philosophischen Diskurs nachkommen, das die akademische Philosophie nicht abdeckt.

Das nächste Event wird am 25. März stattfinden. Erneut laden philosophy unbound in das Spektakel Theater, um sich diesmal dem Themenschwerpunkt „Feminismus“ zu widmen. Dass es sich hierbei um einen Gegenstand handelt, der von großer gesellschaftlicher Relevanz und Brisanz zeugt, steht für die Mitglieder außer Frage. „Gerade Formen der künstlerischen Artikulation sollen aufzeigen, welche performative Kraft philosophisch-feministischen Themen innewohnt. Dadurch, dass die Auseinandersetzungen mit dem Feminismus wegführt von einer vermeintlichen Opposition, bei der alles Weibliche körperlich und alles Männliche geistig konnotiert ist, möchten wir auf die Handlungsvielfalt hinweisen, die einer thematischen Bearbeitung des Feminismus auf der Bühne zur Verfügung steht,“ so Flora.

Hierbei verstehen sich die beiden Kuratorinnen des Abends nur als rahmengebende Instanz. „Eines unserer Augenmerke setzt auf die Diversität der inhaltlichen Gestaltung. Wer also zeigen will, wie feministische Themen die Bühne erobern können -in welcher Form auch immer- melde sich gerne vor dem 25.3. bei uns.“

 

Sonja Riegler studiert Philosophie und Komparatistik an der Uni Wien.

Am 25. März findet ihr nächstes Event zum Thema Feminismus statt.

„Die Zugänglichkeit des original Unzugänglichen“, so beschreibt Edmund Husserl all jene Erfahrungen, die das Fremde betreffen. Als ein solches abstraktes Unzugängliches wird bei Zeiten auch die Philosophie erachtet. Elitär, antiquiert, ein intellektuelles Konstrukt, das in einer effizienzorientierten Gesellschaft an Nutzen und Wert verloren hat. Dieser Meinung will philosophy unbound dezidiert entgegenwirken.

„Die Idee entstand in Anlehnung an die Vernetzung der Underground-Musikszene“, so Flora Löffelmann, Mitglied von philosophy unbound „Wer sagt, dass Open Stages nur MusikerInnen vorbehalten sind?“ Philosophieren aus dem Untergrund - das ist eine aufrührerische, performative Art der Philosophie, die Barrieren abbaut und einen Raum schafft, der die Grenzen der tradierten Auseinandersetzung mit akademischer Philosophie überschreitet.

NENNEN WIR ES PHILOSOPHIE. Eine kurze Rückschau. Der Abend des 15. Jänners 2015, das Spektakel Theater 2.0 ist bis auf den letzten Platz besetzt. Es ist heiß, es ist eng, hier passiert gerade Etwas. Mit der Veranstaltung philosophy unbound #1 präsentiert sich das Kollektiv erstmalig der Öffentlichkeit.

Neben einer Tanzperformance, einem Poetry Slam und einer Lesung von Kilian Jörg, dem gedanklichen Initiator von philosophy unbound, ist das Publikum vordergründig mit Einem konfrontiert: dem unbändigen Enthusiasmus der Veranstalter_innen. Das Kollektiv schafft es, die Stimmung auf die Zuseher_innen zu übertragen. Begeisterter Beifall, das Unheil ist angerichtet. philosophy unbound hat sich in den Köpfen der Zusehenden etabliert.

„Es ist unfassbar. Wer hätte schon damit gerechnet, dass eine Philosophieveranstaltung auf solch eine Resonanz und einen derartigen Publikumsandrang stoßen würde?“, so Theresa Thomasberger, eine der Mitgestaltenden von philosophy unbound. „Unser Anliegen war es, einen Raum für Philosophie zu schaffen, der von keinem elitären Image durchdrungen ist. Viele Menschen glauben, Philosophie hätte nichts mit dem eigenen Leben zu tun und verspüren ihr gegenüber eine Schwellenangst.“ philosophy unbound versteht sich als Plattform, die philosophisch Interessierte miteinander vernetzen und aufzeigen will, dass Philosophie mehr sein kann, als ein Text oder eine Vorlesung an der Universität.

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FEMINISMUS. Dieses „Mehr“ nimmt in Form von Veranstaltungen Gestalt an, die alle zwei Monate stattfinden sollen, und Interessierte einladen, selbst auf der Bühne tätig zu werden. Das Kollektiv will somit einem Bedürfnis nach performativ-philosophischen Diskurs nachkommen, das die akademische Philosophie nicht abdeckt.

Das nächste Event wird am 25. März stattfinden. Erneut laden philosophy unbound in das Spektakel Theater, um sich diesmal dem Themenschwerpunkt „Feminismus“ zu widmen. Dass es sich hierbei um einen Gegenstand handelt, der von großer gesellschaftlicher Relevanz und Brisanz zeugt, steht für die Mitglieder außer Frage. „Gerade Formen der künstlerischen Artikulation sollen aufzeigen, welche performative Kraft philosophisch-feministischen Themen innewohnt. Dadurch, dass die Auseinandersetzungen mit dem Feminismus wegführt von einer vermeintlichen Opposition, bei der alles Weibliche körperlich und alles Männliche geistig konnotiert ist, möchten wir auf die Handlungsvielfalt hinweisen, die einer thematischen Bearbeitung des Feminismus auf der Bühne zur Verfügung steht,“ so Flora.

Hierbei verstehen sich die beiden Kuratorinnen des Abends nur als rahmengebende Instanz. „Eines unserer Augenmerke setzt auf die Diversität der inhaltlichen Gestaltung. Wer also zeigen will, wie feministische Themen die Bühne erobern können -in welcher Form auch immer- melde sich gerne vor dem 25.3. bei uns.“

 

Sonja Riegler studiert Philosophie und Komparatistik an der Uni Wien.

AutorInnen: Sonja Riegler