„Oh Yeah, She Performs“

  • 16.11.2012, 12:37

„Oh Yeah, She Performs“. Eine Filmrezension.

„Oh Yeah, She Performs“. Eine Filmrezension.

„Nicht voyeuristisch, sondern gefühlvoll“ wirft Miriam Unger  in ihrem neuen Film „Oh Yeah, She Performs“   einen Blick hinter und vor die Bühne des Lebens von Clara Luzia, Luise Pop, Gustav und Teresa Rotschopf, vier österreichische Ausnahmemusikerinnen mit einer unbeirrbaren „Do it yourself“-Attitüde. Gezeigt  wird keine verklärte Romanze des KünstlerInnendaseins, sondern dessen Realität mit all seinen emotionalen und finanziellen Schwierigkeiten; mit langwierigen Soundproben und dem Nachdenken über den Seelenstrip, der da auf der Bühne hingelegt wird.

„Wir sind am Tun gewachsen”, beschreibt Vera von Luise Pop den Karriereweg ihrer Band, bestehend aus mehreren Frontfrauen und einem Mann.
Zwei Jahre lang begleitet Unger diese vier außergewöhnlichen  Frauen, bei ihrem Tun und Wachsen. Eine Reise, welche uns unter anderem durch die Schwangerschaft von Gustav führt, die Entwicklung Theresa Rotschopfs zur Solokünstlerin zeigt und uns die Möglichkeit gibt, mit Clara Luzia im Gras zu sitzen und ihr beim Erzählen von Geschichten aus ihrer Schulzeit zu lauschen. Der Blick der Regisseurin ist intim, die Musikerinnen scheinen sich während der Gespräche wohl zu fühlen und lassen sich bereitwillig bei ihrem Schaffen über die Schulter schauen. Ihr Film, sagt Unger, ist „ein Film über das Arbeiten“. Das Private sollte nur im Zusammenhang mit der Arbeit der Künstlerinnen geschehen. Diese gelungene Mischung lässt auf wunderbare Art beim Publikum das Gefühl des Mittendrinseins entstehen.

„Oh Yeah, She Performs“ erzählt die Geschichte von vier bemerkenswerten Frauen, die ihrer Leidenschaft und Überzeugung folgen und sich dabei gegen die immer noch Männer dominierte Musikbranche auflehnen. Was Miriam Unger mit dem ihrem Film, strotzend vor starken Frauen hinter und vor der Kamera erreichen möchte? Natürlich vor allem den Bekanntheitsgrad der Musikerinnen steigern.  „Aber auch, dass die Kraft dieses Filmes als Funke auf kommende Generationen übergeht und dazu ermutigt, Eigeninitiative zu zeigen. Er ist gesungene Zivilcourage und ein Symbol zum Lautwerden“.

„Oh Yeah, She Performs“ ist seit 9. November österreichweit im Kino.

Offizielle Webseite zum Film

Trailer zum Film:

 

AutorInnen: Aurora Orso