Männlichkeit

Die ,,Volksgemeinschaft‘‘ bröckelt

  • 05.12.2015, 18:25
Der Sammelband „Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts“ versucht theoretische Überlegungen zum Zusammenspiel von Neonazismus, Pädagogik und Geschlecht mit pädagogischen Praxen in Beziehung zu setzen.

Der Sammelband „Geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts“ versucht theoretische Überlegungen zum Zusammenspiel von Neonazismus, Pädagogik und Geschlecht mit pädagogischen Praxen in Beziehung zu setzen. Mitherausgeber Andreas Hechler spricht mit Judith Goetz über rechte Wortergreifungen gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und den fehlenden Blick auf Opferperspektiven und Alternativen.

progress: Ihr schreibt in eurem Buch, dass „Neonazismus nur mit ganz bestimmten Männlichkeiten und Weiblichkeiten“ funktioniert. Was ist damit gemeint?
Andreas Hechler: N(eon)azistische Männlichkeiten und Weiblichkeiten sind exklusiv; sie sind idealtypisch weiß, (seit vielen Generationen) deutsch, christlich oder verwurzelt in der germanisch- nordischen Mythologie, gesund, heterosexuell etc. Was also de facto hyperprivilegiert und nur auf eine kleine Minderheit überhaupt zutreffen kann, ist nach neonazistischer Lesart „normal“.

Darüber hinaus stehen diese Konstruktionen im Dienst einer größeren Sache. Hier greift unter anderem eine vergeschlechtlichte Arbeitsteilung, die Frauen und Männern innerhalb der „Volksgemeinschaft“ klar definierte Aufgaben und Orte zuteilt. Zu all dem gesellen sich autoritäre und diktatorische Züge, sowohl als strategisches Element zum Erreichen der politischen Ziele als auch ganz prinzipiell in der Vision, wie Gesellschaft organisiert sein soll. Das Zusammenspiel der genannten gesellschaftlichen Positionierungen, Verhaltensweisen und Einstellungsmuster produziert ganz bestimmte Männlichkeiten und Weiblichkeiten. Anders formuliert: Es werden all diejenigen ausgeschlossen, die davon abweichen.

Stärker denn je machen sich Rechte gegen vermeintliche „Frühsexualisierung“ stark. Warum ist sie bedrohlich für den Rechtsextremismus und was kann eine Sexualerziehung im frühen Kindesalter zu einer geschlechterreflektierten Pädagogik gegen Rechts beisteuern?
„Frühsexualisierung“ ist ein schillernder Kampfbegriff, der nicht näher definiert wird. Eine altersangemessene Sexualerziehung trägt ganz maßgeblich dazu bei, Kinder in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zu unterstützen und zu einer selbstbestimmten, verantwortlichen und gewaltfreien Sexualität zu befähigen. In dieser Hinsicht wirkt Sexualerziehung gegen Scham bzw. Beschämung, für Kinderrechte und für die freie Entscheidung, wen Menschen lieben wollen und mit wem und wie sie Sex haben möchten. Dagegen läuft das rechte Spektrum Sturm, mit den immer gleichen „Argumenten“ einer angeblich „natürlichen Scham“ und des „Elternrechts“. Zudem stören sie sich ganz maßgeblich daran, dass Kinder sich frei entwickeln können sollen, da das eben auch die Möglichkeit beinhaltet, schwul, lesbisch, bi-/pansexuell, queer, trans*geschlechtlich, nicht-binär, nicht-verheiratet, polyamourös oder was auch immer zu leben oder auch abzutreiben. Heterosexualität und Zweigeschlechtlichkeit als Möglichkeiten gleichberechtigt neben viele andere zu stellen, ist ein fundamentaler Angriff auf ein Verständnis, das Sexualität als „natürlich“ fasst und es darüber hinaus auf Fortpflanzung (der „Volksgemeinschaft“) verengt. Der Wunsch nach Klarheit und Eindeutigkeit löst sich durch das Offenlassen von allen geschlechtlichen und sexuellen Möglichkeiten im Nichts auf – die „Volksgemeinschaft“ beginnt zu bröckeln. Ein Beitrag behandelt die Modernisierung homofeindlicher Argumentationen. Was hat sich in aktuellen rechten Debatten gegen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geändert? Der angesprochene Artikel argumentiert, dass Homosexualität nicht mehr als Akt „wider die Natur“ diffamiert und die Existenz der anderen (homosexuellen usw.) Kulturen toleriert wird, solange keine „unethischen“ Vermischungen stattfinden – etwa in dem Sinne, dass Heterosexuelle mit Homosexualität „angesteckt“ werden könnten. Gesellschaftlich marginalisierten Gruppen wird so zwar offiziell eine Daseinsberechtigung zugesprochen, jedoch nur dann, wenn sie sich in die etablierte „Kultur“ integrieren, inklusive dem faktischen Verbot, ihre Interessen auch wirksam auszudrücken.

In Anlehnung an die analytischen Perspektiven eines „Postfeminismus“ können wir vielleicht für bestimmte Spektren von einer „Post-Homofeindlichkeit“ sprechen. Diese bejaht Gleichstellung, hält sie aber für erreicht und warnt vor einer angeblichen Umkehrung ins Gegenteil. Diese gesellschaftlichen Akteur_innen kämpfen gegen ihren Macht- und Privilegienverlust.

Ihr betont, dass sich insbesondere die Sozialpädagogik bis heute an einer verengten Vorstellung deklassierter (männlicher) Jugendlicher orientiert. Welche Probleme ergeben sich durch die Vernachlässigung der Erwachsenen in geschlechterreflektierten pädagogischen Auseinandersetzungen mit Neonazismus?
Die Verengung betrifft nicht nur die Sozialpädagogik, sondern auch mediale Diskurse, institutionelles Handeln etc. Große Teile der Gesellschaft bleiben durch die Projektion des Neonazis als „jungmännlichdeklassiertgewalttätigausm Osten“ unberücksichtigt. Dabei weisen gegenwärtig europaweit Menschen ab dem sechzigsten Lebensjahr – und nicht etwa Jugendliche – die höchsten Zustimmungswerte zu neonazistischen Einstellungsmustern auf. Somit wird die zurzeit zahlenmäßig größte problematische Gruppe von vornherein aus dem Aufmerksamkeitsfeld ausgeblendet.

Es gibt zahlreiche Belege dafür, dass Kinder in aller Regel viel offener und weniger stereotypisierend als Erwachsene sind, wenn es um Geschlecht geht. Erwachsene geben Kindern und Jugendlichen – häufig unbewusst – ihre Vorstellungen von Geschlecht mit. Das trifft in besonderer Weise diejenigen, die sich nicht geschlechtskonform verhalten. Daher muss auch für Pädagog_innen eine selbstreflexive Auseinandersetzung mit der eigenen geschlechtlichen Sozialisation und daran gekoppelten Vorstellungen von Geschlecht gefördert werden.

Was ist eurer Meinung nach an täter_innenfokussierten Ansätzen in der Neonazismuspräventionsarbeit zu kritisieren?
In der Neonazismusprävention findet sich fast durchgehend ein Täter_innenfokus. Es ist zwar naheliegend, sich ,,den Neonazis“ – ihren Taten, Strukturen und Ideologien – zuzuwenden. Verloren gehen hingegen zwei andere Ebenen, die für eine Präventionsarbeit von großer Bedeutung sind: Einerseits fehlt der Blick auf Menschen, die von Neonazis real oder potenziell angegriffen werden, in täglicher Angst vor Bedrohungen leben und in ihrem Aktions- und Handlungsradius stark eingeschränkt sind. Wird ihre Perspektive nicht wahrgenommen, werden ihre Verletzungen unsichtbar gemacht mit der Folge, dass Diskriminierungen reproduziert und Gewöhnungseffekte in Kauf genommen werden. In einer solchen Neonazismusprävention ändert sich für die Diskriminierten überhaupt nichts. Ein erfolgreicher Kampf muss aber daran gemessen werden, ob sich real etwas für diskriminierte Gruppen verbessert hat. Andererseits fehlt der notwendige Blick auf Alternativen.

Wie könnten und sollten derartige Alternativen aussehen?
Hierzu gehört insbesondere die Stärkung nicht-neonazistischer, antifaschistischer, nicht- und antirassistischer sowie queerer Lebenswelten und Jugendkulturen. Auch das Einüben nicht-diskriminierender Verhaltensweisen, demokratischer Interessenvertretungen und Konfliktlösungsstrategien zählen dazu. Ohne diese bringt auch die beste Präventionsarbeit nichts. Neonazismusprävention ist kein Selbstzweck, sondern Teil eines gesamtgesellschaftlichen Demokratisierungsprozesses.

Zu einer erfolgreichen Neonazismusprävention gehören drei Ebenen und eine Fokusverschiebung: An erster Stelle stehen der Schutz, die Unterstützung und das Empowerment derjenigen, die von Neonazis real oder potenziell bedroht werden. An zweiter Stelle stehen der Aufbau und die Unterstützung von Alternativen zum Neonazismus. An dritter Stelle steht die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Neonazis und rechts orientierten Kindern und Jugendlichen.

Für die Pädagogik gilt es, für diese drei Ebenen zielgruppenspezifische Angebote bereitzustellen. Da die Arbeit mit Täter_innen sowohl der Schutzverpflichtung gegenüber Opfern und Diskriminierten als auch einer Stärkung von Alternativen zuwiderläuft, sollten nicht die selben Personen und Institutionen alle drei Ebenen gleichzeitig bespielen.

Pädagog_innen stecken in dem Dilemma, einerseits Ansprüche pädagogischer Unterstützung in der Arbeit mit rechtsaffinen Jugendlichen zu verfolgen und andererseits wirkungsvolle Arbeit gegen rechtsextreme Orientierungen zu leisten. Wie könnte das gelöst werden?
Ich finde, dass Michaela Köttig in ihrem Buchbeitrag auf der Grundlage ihrer eigenen pädagogischen Arbeit in einer rechten Mädchenclique viele wertvolle Impulse liefert. Das Dilemma lässt sich meines Erachtens nicht auflösen, aber es können Rahmenbedingungen für einen guten Umgang geschaffen werden. Dazu gehören unter anderem ein guter Personalschlüssel, zeitlich fest eingeplante und bezahlte Reflexionsräume (Reflexion, Intervision, fachkundige Supervision), realistisch erfüllbare Anforderungen, finanzielle und räumliche Ressourcen, eine Ausbildung, in der die kritische Auseinandersetzung mit Geschlecht und Neonazismus Teil des Curriculums ist, regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, die Möglichkeit, bei Bedarf Hilfe von außen zu holen und angemessene Erholungszeiten.

Eine geschlechterreflektierte Pädagogik gegen Rechts kann derzeit nicht gut gemacht werden, wenn Ressourcen dafür schlicht nicht vorhanden sind. Das hat nichts mit persönlichem Scheitern zu tun; die Haltung mag noch so toll, das Wissen um Geschlecht und Neonazismus noch so profund, die Methodik ausgefeilt sein – wenn man* drei Jugendclubs parallel als einzige_r Sozialarbeiter_in betreuen muss, wie es in mehreren Bundesländern der Fall ist, wird all das nicht viel helfen. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen für eine erfolgreiche Arbeit.

Judith Goetz ist Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit und studiert Politikwissenschaften im Doktorat an der Uni Wien.

Wer schön sein will, muss leiden

  • 10.07.2014, 13:06

Während sich Frauen daran abrackern, anerkannte Sportlerinnen zu werden, wird es für Männer immer schwieriger, selbstbewusste Sportmuffel zu sein. Auch sie geraten immer mehr unter Druck, Schönheitsidealen zu entsprechen.

Während sich Frauen daran abrackern, anerkannte Sportlerinnen zu werden, wird es für Männer immer schwieriger, selbstbewusste Sportmuffel zu sein. Auch sie geraten immer mehr unter Druck, Schönheitsidealen zu entsprechen.

Es ist Cristiano Ronaldo, der sich nach seinem Elfmetertor sein Trikotleiberl von Real Madrid über den Kopf zieht. Muskeln kommen darunter zum Vorschein. Ronaldo zeigt, wer hier das Sagen hat. Trotz seiner schwachen Performance im Finalspiel, ist er der König, nämlich Torschützenkönig der UEFA Champions League.

Goldener Sixpack. Ronaldo zeigt der Welt, wie ein „richtiger Mann“ auszusehen hat. Er repräsentiert, dass Männer mit breiten Schultern, Sixpack, Bizeps und Trizeps viel Geld machen und Erfolg haben können. Seine Botschaft: Seht her, dieser Körper ist Gold wert. Wenn ihr Männer da draußen nur wollt, könnt ihr so sein wie ich. Moritz Ablinger, Redakteur beim Fußballmagazin Ballesterer, ist überzeugt, dass sich der Fußballer David Beckham bereits um die Jahrtausendwende mit seinem sehr gepflegten und präsenten Körper extrem gut vermarktet hat. „Beckham wurde zum prägenden Fußballstar seiner Zeit und das, obwohl er kein großer Fußballer war.“ Ab diesem Zeitpunkt rückte ein durchtrainierter, modellierter Körper für Fußballspieler immer mehr ins Zentrum. Rosa Diketmüller, Professorin am Institut für Sportwissenschaften an der Uni Wien, beobachtet diese Entwicklung: „Es reicht nicht mehr, nur gut Fußball zu spielen, auch der Körper muss perfekt passen.“ Wer nicht gesund oder sportlich genug aussieht, dem hilft auch oft das Können nicht weiter.

Am Beispiel der Entwicklung des Fußballs lassen sich gesellschaftliche Umbrüche eindrücklich nachskizzieren. Der deutsche Männerforscher Klaus Theweleit behauptet sogar, wer den Fußball verfolgt, werde fast zeitgleich darüber informiert, wie sich die Gesellschaft verändert. Und die Geschichte des Fußballs scheint ihm retrospektiv Recht zu geben. Im Mittelalter war Fußball ein tagelanges, regelloses Spiel, das keine Unterscheidung zwischen Spieler_innen und Zuschauer_innen kannte. Mit der Industrialisierung verlor Fußball in England als Volkssport seine Bedeutung, fand seine neue Heimat in den Privatschulen und wurde dort kultiviert und diszipliniert. Eva Kreisky, emeritierte Professorin für Politikwissenschaften an der Uni Wien, sieht darin einen Bruch in der Rolle des Sportlers und Spielers. Von nun an ging es nicht mehr nur um spielerische Fähigkeiten, sondern auch um den Ethos des Spielers. Einen guten Spieler zeichneten ab diesem Zeitpunkt „Mut, Uneigennützigkeit, Fähigkeit zur Arbeit im Team und Härte gegen sich selbst“ aus.

Eiserner Wille. Angesichts der eisernen Disziplin, sich selbst und seinem Körper gegenüber, gewinnt das alte Sprichwort „Wer schön sein will, muss leiden“ wieder an Aktualität. Denn der Körper ist oft widerspenstig. Er ist nicht der erhoffte Verbündete im Wettkampf um die schönste Frau, den besten Job oder engsten Kumpel. Er sabotiert mit Bierbauch, Schwabbeloberarmen oder Hühnerbeinchen. Unzählige Fitness- und Gesundheitsratgeber sollen Männern helfen, ihren unfitten Körper zu überwinden. In dem heuer erschienenen Ratgeber „Sixpack in 66 Tagen“ gilt Selbstdisziplin als der Schlüssel zum Erfolg. Das Buch ist eines der Produkte des Muskeltrends. Autor Andreas Troger dokumentiert darin seinen Selbstversuch, sich innerhalb kurzer Zeit einen fitten, muskulösen Körper zuzulegen. Strikt werden Nahrung, Trainingsübungen und Erholungsphasen geplant und strukturiert. Der Sportwissenschaftler Werner Schwarz schreibt in „Sixpack in 66 Tagen“ zufrieden: „Als Experte stelle ich fest: Training gut geplant und ausgezeichnet umgesetzt; Ernährung optimal bilanziert und eingehalten; Zusatzernährung bedarfsgerecht auf Training, Zusatzbelastungen aus Beruf und Alltag sowie den Ernährungsplan abgestimmt.” Das klingt wie eine Analyse zur Wartung und Instandhaltung einer Maschine. Immer wieder wird betont, dass Troger eher ein Gelegenheitssportler sei, der gerne zum Fast Food greift und auch mal raucht und trinkt. Aber mit genügend Disziplin kann es selbst für den schlimmsten Sportmuffel noch ein glückliches Ende geben.

Der Körper wird zum sozialen Kapital, indem er wie ein Gegenstand behandelt und perfektioniert wird, um sich auf dem Markt als begehrte Ware verkaufen zu können. Unternehmen wie Coca Cola, Giorgio Armani oder Nike setzen in ihren Werbungen auf männerkörperbetonte Bilder, um ihre Produkte zu bewerben. Andere Firmen wie Red Bull setzen mit einem Extremsportprogramm weniger auf „Sex sells“, sondern auf Sport und Spannung. Die Sportler_ innen sollen den „Spirit“ der Marke vertreten. Und welcher Sport passt besser zum Slogan „Red Bull verleiht Flügel“ als Extremsport? Mit der Austragung von Sportevents erreicht Red Bull breite Medienpräsenz und schafft einen Wiedererkennungseffekt. Allein der Stratosphärensprung von Felix Baumgartner wurde von 200 Millionen Menschen weltweit mitverfolgt.

Im Gegenzug bekommen Sportler_innen Sponsor_ innenverträge. In medial sehr präsenten Sportarten, wie im Fußball, wird es daher für die Spieler zunehmend wichtig, sich als Marke zu etablieren. Laut Rosa Diketmüller setzen vor allem männliche Sportler ihre Körper gezielt für Marketingzwecke ein: „Ideale Kombinationen aus Bewegungsformen, die mit Geschlechterrollen und gesellschaftlichen Körperbildern übereinstimmen, sind gewinnbringend. Dass vor allem männliche Sportler viel mehr Geld bekommen, zeigt, wo das System verankert ist.“ Eva Kreisky hat in dem Sammelband „Arena der Männlichkeit. Über das Verhältnis von Fußball und Geschlecht“ gezeigt, dass Sport, und im besonderen Fußball, ein wichtiger Herrschaftsstabilisator ist, der Bilder von Männlichkeit herstellt und institutionalisiert.

Die Konstruktion unterschiedlicher Körperbilder der Geschlechter ist auch in den Medien nicht zu übersehen. Während Männer am Cover von Men’s Health mit Versprechen wie „Breite Brust + starker Bizeps in nur 28 Tagen!“ geködert werden, ist es die „Last minute zur Bikini-Figur“-Formel im Women’s Health-Magazin, die Frauen ansprechen soll. Die Coverfotos sind ebenfalls repräsentativ dafür, wie das jeweilige Ideal aussieht. Der Mann trägt ein enges T-Shirt, unter dem sich deutlich die breiten Schultern und die muskulösen Arme abzeichnen. Die Frau zeigt ihren nackten, flachen Bauch, der unter dem kurzen Top sichtbar wird. Die beiden Bilder illustrieren, dass zu einem sportlichen Männerkörper Muskeln gehören, während Frauen, die Sport betreiben, vor allem schlank, aber nicht durchtrainiert aussehen sollen.

In einer Gesellschaft, in der sich jede_r über Selfies oder Social Media präsentiert, wird das Aussehen immer zentraler. Die ständige Sorge um den eigenen Körper ist für Männer eine paradoxe Entwicklung. Auf der einen Seite werden Männlichkeitsideale über durchtrainierte Körper definiert, andererseits sind Männer Hohn ausgesetzt und werden als verweiblicht und verweichlicht empfunden, wenn sie sich zu sehr um ihr Äußeres bemühen. Nicht ohne Grund wird Cristiano Ronaldos intensives Verhältnis zu seinem Körper in der Sportgemeinschaft auch zur Projektionsfläche für spöttische Kommentare. So kursierte beispielsweise im Internet ein Bild von einem rosa Spielzeugbeautyset mit einem Emblem von Ronaldo darauf.

Muskelpaket statt Stangensellerie. Die Gender- und Männerforschung verortet in dieser Diskrepanz einen neuen, extremen Druck auf Burschen und Männer. Gerade im Sport müssen Burschen den Überlegenheitsimperativ, also zumindest nicht schlechter als ein Mädchen zu sein, erfüllen, aber sie müssen nun auch gut dabei aussehen. „Der Schönheitszwang, mit dem Frauen konfrontiert sind, kommt jetzt auf die Burschen massiv und schlagartig zu. Junge Burschen sind oft gut durchtrainiert, viele gehen in die Kraftkammer und nehmen Muskelpräparate, damit sie mithalten können. Ein Stangensellerie zu sein, das geht nicht mehr. Die Burschen zupfen, werken, inszenieren und formen den Körper. Was gut und schlecht ist.“ Diketmüller ist überzeugt, dass Burschen durch die sportliche Bewegung durchaus auch ihr Selbstwertgefühl steigern und ein positives Körpergefühl bekommen können.

Bei Mädchen und Frauen hingegen sieht es bei der Motivation, Sport zu betreiben, meist doch ein wenig anders aus. Die Scham, resultierend aus Diskriminierungen, wie Pfiffen, abfälligen Bemerkungen oder auch nur Blicken, drängt sie in Fitnessstudios und zu „Speck-weg“-Trainingsprogrammen. Denn oft üben Frauen Sport – vor allem im öffentlichen Raum – erst aus, wenn sie die gesellschaftlich anerkannte, schlanke Figur bereits haben. Wenn sich das „Speckweg“- Motiv jedoch nicht in einen lustvollen Umgang mit Sport umwandelt, gibt es wenig Chance auf eine längerfristige sportliche Betätigung. Diketmüller sieht darin kein Eigenverschulden: „Ob ich als Frau Fußball spiele oder nicht, ist gesellschaftlich bedingt. Ob man Sport betreibt und welchen, sollte aber nichts mit dem Geschlecht zu tun haben.“ Dass Frauenfußball in den USA viel populärer als Männerfußball ist, zeigt für Diketmüller, dass die Wahl der Sportart hauptsächlich damit zusammenhängt, was in einer Kultur als „Männersport“ oder „Frauensport“ präsentiert wird. Eine wichtige Rolle spielen auch dabei die Medien, und die assoziieren Sport klar mit Männern. Nur 10 bis 15 Prozent aller Personen, die im Sport medial sichtbar sind, sind Frauen. Und die sind meist besonders attraktiv. Diketmüller erinnert sich an die ehemalige russische Tennisspielerin Anna Kurnikowa, die mit ihrem Aussehen bei den Medien punktete. Sie sieht jedoch die Gefahr, dass es jene Frauen, die nicht dem Schönheitsideal entsprechen (wollen), dadurch schwerer haben, erfolgreich im Profi-Sport Karrieren zu machen, oder sie überhaupt aus gewissen Sportarten ausgeschlossen werden.

Um der Sexualisierung des Frauenkörpers im Sport entgegenzuwirken, kämpfen beispielsweise Volleyballer_ innen oder Tennisspieler_innen für längere Röcke, weitere Hosen und stoffreichere Tops. Denn in erster Linie soll der Sport zählen, nicht wie sexy die Sportlerin aussieht.

Marlene Brüggemann studiert Philosophie an der Universität Wien.

Neues aus der Beziehungskiste

  • 13.07.2012, 18:18

Sibylle Hamann fordert, dass auch Männer über Gleichberechtigung nachdenken sollen.

Sibylle Hamann fordert, dass auch Männer über Gleichberechtigung nachdenken sollen.

Feminismus ist eine großartige Sache, hat Unterhaltungswert und vertreibt die Zeit. Auch Männer finden mittlerweile Gefallen daran – immer vorausgesetzt, er findet bloß im Fernsehen statt. Feminismus heute ist meistens eine Art Zuschauersport: Ein Moderator schickt Frauen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen in den Ring, rotzige Girlies gegen angegraute Frauenrechtlerinnen, kühle Karrieristinnen gegen schwurbelige Esoterikerinnen, und dann freuen sich alle, wenn die Fetzen fliegen. Kinder oder keine? Vielfliegerlounge oder Vollwertkochkurs? Ach, was Frauen sich bloß alles an Problemen aufgehalst haben mit ihrer Gleichberechtigung! Wie herzig, ihnen bei der Bewältigung zuzuschauen! Aber wie gut, dass uns Männer das alles nichts angeht!
Die Gleichberechtigung der Geschlechter wird, immer noch und immer wieder, als „Frauenfrage“ definiert, mit einer Hartnäckigkeit, die ihresgleichen sucht. In der Politik ist die Frauenministerin dafür zuständig, im Betrieb die Frauenbeauftragte, im Beziehungsalltag der weibliche Beziehungsteil. Warum eigentlich?
Wahrscheinlich ist genau das der Hauptgrund, warum wir in der Geschlechterdebatte schon recht lange nicht mehr vom Fleck kommen.
Schauen wir uns die Gleichberechtigung einmal aus einer größeren historischen Perspektive an. Nüchtern betrachtet haben Frauen ihren Teil des Deals erfüllt. Ihr Auftrag lautete: Lernt etwas, stellt euch beruflich auf eigene Beine, macht euch ökonomisch unabhängig und erobert die Hälfte der Arbeitswelt. Das haben sie getan. Mädchen haben heute die besseren Noten in der Schule. Frauen machen die Mehrzahl der Universitätsabschlüsse. Sie haben gelernt, Flugzeuge und Anwaltskanzleien zu lenken, Raketen und Frühstücksflocken zu designen. Sie haben gezeigt, dass man Kanzlerin werden kann und Soldatin in Afghanistan. Sie machen ihre Sache eigentlich ganz gut.
Seltsam ist bloß: Die versprochene Gegenleistung will sich nicht recht einstellen. Frauen tun, was Männer immer schon getan haben, nur eben zusätzlich. Denn dabei, ihre traditionellen Aufgaben abzutreten, kommen sie nicht recht vom Fleck. Die Verantwortung fürs Kümmern und Pflegen, Trösten und Organisieren klebt an ihnen, als sei sie angewachsen. Man nennt sie jetzt „Alphamädchen“, doch sie räumen immer noch regelmäßig den Geschirrspüler aus und checken die Termine beim Kinderarzt. Sie wissen natürlich, dass man dabei cool lächeln sollte, um nicht als frustrierte, verhärmte Zicke dazustehen. Aber ein bisschen erschöpft, ein bisschen ausgetrickst fühlen sie sich doch.
Gleichzeitig sind auch die Männer unzufrieden. Sie spüren die weibliche Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, je jünger, desto heftiger, und haben immer weniger gute Argumente bei der Hand, um ihre letzten kleinen Exklusivreviere zu verteidigen. Ihre Erwerbsbiographien werden unsicherer, immer öfter zweifeln sie daran, ob sie tatsächlich noch genauso verlässlich als „Ernährer“ taugen wie ihre Väter und Großväter. Sie wissen nicht genau, was Frauen von ihnen erwarten, und sind sicherheitshalber misstrauisch. Immer öfter verweigern sie Beziehungen und laufen vor der Verantwortung für Kinder davon.

Das kann doch eigentlich nicht alles gewesen sein? Wahrscheinlich haben Frauen schon genug über Gleichberechtigung geredet. Wahrscheinlich sind jetzt einfach einmal die Männer dran. Es ist höchst an der Zeit, sich den Themen, die Frauen mittlerweile zum Hals heraushängen, einmal von der anderen, der männlichen Seite her zu nähern.
Da tun sich plötzlich gähnende Leerstellen auf. Wie lässt sich, zum Beispiel, eigentlich die Vaterrolle mit einer ernsthaften Karriere vereinbaren? Was tun, wenn die Dienstreise mit der Schulaufführung der Raupe Nimmersatt kollidiert, und was wird die Kollegin denken, wenn schon zum dritten Mal in diesem Jahr ein Pflegeurlaub notwendig wird? Welches Jobangebot lässt sich besser mit den Öffnungszeiten des Kindergartens verbinden? Und hätte ich über all das nicht schon bei der Wahl des Studiums oder des Lehrberufs nachdenken müssen?
Wer solche Fragen ernst nimmt, wird schnell draufkommen: Auch Männer können sich in Geschlechterklischees eingesperrt fühlen. Es ist nicht lustig, sich Wünsche, Bedürfnisse und Fähigkeiten abzuschneiden, bloß weil sie nicht in die Rolle passen. Und man wird auch draufkommen: Männer werden mit diesen Konflikten fast immer sehr allein gelassen. Von Politikern, von Vorgesetzten, von ihren Kollegen und Freunden – und, sehr oft, auch von ihren Kolleginnen, Freundinnen und Frauen.
Zeit wird’s also für eine Männerbewegung, die endlich drauf pocht, dass Männer in ihrer ganzen Vielfalt für voll genommen werden.
In vielen Bereichen der Gesellschaft fehlen sie nämlich bis heute, und ihr Fehlen tut weh. Sie fehlen in den Schulen und in den Sozialberufen, in der Pflege, in der Jugendarbeit. Sie hätten hier immens viel zu tun: Sie könnten Kindern zeigen, dass richtige Männer nicht nur zum Naseputzen, sondern auch zu komplexen Erziehungsaufgaben fähig sind. Sie könnten Buben auf die Idee bringen, sich fürs Trösten und Streitschlichten zuständig zu fühlen, statt automatisch Automechaniker werden zu wollen. Speziell für Buben aus traditionellen MigrantInnenfamilien könnten sie Identifikationsfiguren darstellen, die ein bisschen anders reden und handeln als die Väter daheim.
Es ist einige Jahrzehnte her, dass Frauen sich anschickten, die männlich beherrschte Arbeitswelt zu erobern. Sie waren dort nicht auf Anhieb willkommen. Man hat sich über sie lustig gemacht, sie mit Geringschätzung bestraft, oft stoßen sie bis heute auf eiskalte, berechnende Abwehr. Es war nicht immer einfach, trotzdem blieben sie dran.
Jetzt wären Männer an der Reihe, den zweiten Teil des Deals anzupacken – und den Frauen endlich die Familienkiste aus der Hand zu nehmen. Auch sie können nicht damit rechnen, überall auf Anhieb willkommen zu sein. Manchmal wird man sich über sie lustig machen, sie mit Geringschätzung strafen, mitunter werden sie auch auf eiskalte, berechnende Abwehr stoßen – denn loslassen fällt auch Frauen schwer.
Es wäre schön, wenn sie sich nicht so leicht entmutigen lassen. Wenn sie trotz allem dranbleiben. Sie könnten beweisen, was man ihnen – traditionell und klischeehaft gesprochen – so gerne nachsagt: Verwegenheit, Mut und Pioniergeist. Wir können ihnen versichern: Es ist nicht immer einfach, aber es zahlt sich aus.
Wovor fürchten sie sich eigentlich?

"I'm an F-A-G-E-T-T-E!"

  • 13.07.2012, 18:18

Hip Hop wird gerne herangezogen, um Sexismus und Männlichkeit zu thematisieren. Was dabei selten in den Blick genommen wird, sind queere Alternativen, wie sie gerade in diesem Bereich immer häufiger ausformuliert und praktiziert werden. Ein Essay mit Blick auf die spannendsten Entwicklungen.

Hip Hop wird gerne herangezogen, um Sexismus und Männlichkeit zu thematisieren. Was dabei selten in den Blick genommen wird, sind queere Alternativen, wie sie gerade in diesem Bereich immer häufiger ausformuliert und praktiziert werden. Ein Essay mit Blick auf die spannendsten Entwicklungen.

Als eine in den 1990ern sozialisierte Teenagerin war lange Zeit alles, was mir aus dem Hip Hop-Genre begegnet ist, geprägt von extrem übersteigerter Männlichkeit. Muskelbepackte, große, breite Körper, deren Voluminösität noch durch möglichst weite Kleidung unterstrichen wurde, wippten da in zahllosen Musikvideos unmotiviert, dafür außerordentlich raumnehmend durch die verschiedensten Partysettings. Ausgestattet mit prestigeträchtigen Statussymbolen inszenierten sich die damaligen Chartstürmer als furchtlose Oberchecker, deren gewaltbereites Gangster-Dasein vor allem auf textlicher Ebene zelebriert und zum identätsstiftenden Charakteristikum wurde. Essentieller Bestandteil dieses Konstrukts war auch die Rolle, die Frauen hier zugeschrieben wurde. Außerordentlich spärlich bekleidet tauchten sie stets als übersexualisierte, stumme, den (einen) Mann anhimmelnde Gruppe auf. Diese Auslegung idealer Männlichkeit, die heterosexuell, stark, erfolgreich, dominant und alles andere als konfliktscheu zu sein hatte, versetzte mich ob ihrer realitätsfernen, übersteigerten Inszenierung meist in gähnende Langeweile. Zeitgleich entzündete sich an den Anteilen innerhalb dieses Bildes, die ich durchaus auch aus meinem Alltag kannte, aber Wut. All das Bling Bling täuschte so nicht über das sexistische Grundsetting hinweg, das auch der in meiner Umgebung zelebrierten hegemonialen Männlichkeit bis heute zu Grunde liegt.

Abseits des Mainstreams. Diese Art Hip Hop, wie ich sie kennen gelernt habe, war die, die den Mainstream bis heute geprägt hat. Hier ist es wichtig, darauf hinzuweisen – wie bell hooks das getan hat – dass genau diese sexistischen und rassisierten Bilder bewusst eingesetzt worden sind, um die kolonial geprägten Fantasien weißer Mittelschichtskinder zu bedienen, die schließlich den größten Markt bilde(te)n.
Hip Hop ist aber wesentlich variationsreicher. Seit den Anfängen des Genres in den 1970ern wurde dieser musikalische Ansatz auf Beats zu reimen gerade von Afro-AmerikanerInnen dafür verwendet, klar Stellung zu beziehen. Oft waren Erfahrungen von Unterdrückung und die Wut über gesellschaftliche Umstände der Antrieb, um die eigene Lebensrealität in den Mittelpunkt zu stellen und durch die Benennung aktiv zu einer Veränderung beizutragen. Gerade über die Einbettung dieser Kritik im Kontext von Musik konnten Anliegen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, was auch dazu beitrug, ein positives Selbstbild der ständigen Abwertung und Diskriminerungserfahrung entgegen zu setzen.

Homo Hop. Auf diese altbewährten Möglichkeiten griff zur Jahrtausendwende auch das Deep Dickollective zurück. Die in Kalifornien ansässige Formation thematisierte in ihren Songs als eine der ersten explizit schwulen Hip Hop-Gruppen homosexuelles Begehren, und brachte so das heteronormative Grundsetting ins Wanken. Zeitgleich unterwanderten sie die von Konkurrenz und Rivalität geprägte Hip Hop-Kultur auch durch gezielte Vernetzungsarbeit unter queeren RapperInnen. Juba Kalamka, Mitbegründer des Deep Dickollective, initiierte so etwa 2001 das PeaceOUT World Homo Hop Festival, das zur Inspiration vieler weiterer queerer Hip Hop- und Spoken Word-Veranstaltungen in den USA und Großbritannien wurde. Darüber hinaus setzte er sich auch durch die Veröffentlichungen seines Labels Sugartruck Recordings für die Verbreitung queerer Inhalte im Hip Hop ein.
Die traditionellen Männlichkeitsvorstellungen im Hip Hop wurden bereits durch das vermehrte Aufkommen rappender Frauen angekratzt, das klare Artikulieren von schwuler Homosexualität setzte dieses Konstrukt aber einem ganz anderen Angriff aus. Denn hier ist es vor allem die Angst, selbst Objekt der Begierde von Männern zu werden, die zur großen Verunsicherung wird. Schwule Präsenz bringt in diesem Denken die Gefahr von Entmännlichung mit sich. „There’s this notion that if you allow a gay presence to enter a battle situation and someone who’s gay out-rhymes you, you have to deal with being de-masculinized“, so Tim’m West von Deep Dickollective.

Cuz for real-do, I got a dildo! Neben als schwul gelabelten Männlichkeiten lassen sich gerade im Hip Hop auch andere Alternativen zur Norm finden. So setzt sich etwa Katastrophe in seinen Spoken Word-Performances mit queeren Geschlechtlichkeiten abseits des Bio-Mann-Seins auseinander und thematisiert dabei besonders eloquent sein Leben als Transmann. Auch Athens Boys Choir aka Harvey Katz, der sich selbst in seinem Song Fagette als pansexuell - also eine vorgegebene Einschränkung des eigenen Begehrens in Kategorien wie Mann und Frau verweigernd - definiert, sagt in seinen Lyrics den herkömmlichen Definitionen den Kampf an. Er kombiniert Queer-Aktivismus mit Selbstreflexivität und bricht so mit viel Style aber auch Humor die alten Strukturen unhinterfragter Selbstbeweihräucherung. Amy Ray, bei deren Konzerten die Band Indigo Girls Katz als Vorgruppe auftrat, meint: „With the inclusion of class, culture, and race dynamics in transgender politics, Katz makes room for the evolution of a movement.“ Diese Bewegung will ich berühmt werden sehen!