Jeder Mensch hat das Recht ...

  • 13.07.2012, 18:18

... in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

... in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

„Den Flüchtling“ an sich gibt es nicht. AsylwerberInnen kommen aus verschiedenen Ländern nach Österreich. Die Gründe für Asylanträge sind unterschiedlich, ebenso wie die Situation in den jeweiligen Herkunftsländern. Im Jahr 2008 wurden in Österreich 12.841 Asylanträge eingereicht. Die meisten der AntragstellerInnen waren männlich (8.520), nur 4.321 waren weiblich. Als Land ihrer Herkunft gaben die meisten die Russische Föderation (3.435), Afghanistan (1382) oder den Kosovo (892) an. Damit stellen diese drei Länder gemeinsam die Heimat fast der Hälfte aller Asylsuchenden des Jahres 2008 dar. Neben Russland, Afghanistan und dem Kosovo kommen viele AsylwerberInnen aus Serbien, Nigeria, Georgien, dem Irak, der Türkei, Somalia oder Armenien. 

Russische Föderation (Tschetschenien). Die meisten Asylanträge mit Herkunftsland Russische Föderation, kamen aus Tschetschenien.In den letzten dreizehn Jahren erschütterten zwei Kriegen das Land, der zweite wurde 2006 für beendet erklärt. Doch noch immer gibt es Berichte über Folter und illegale Verhaftungen.

Afghanistan. Seit 2001 stehen die USA und die afghanischen Taliban Regierung im Krieg. ZivilistInnen in Afghanistan werden von den Taliban, Warlords und anderen militanten Gruppen terrorisiert. Hunderte von ZivilistInnen starben in den letzten Jahren bei Kampfhandlungen.

Kosovo. 1999 kam es zwischen einer Nato-Allianz und Jugoslawien zum Krieg um die Provinz Kosovo. Am 17. Februar 2008 erklärte das Parlament des Kosovo die Unabhängigkeit des Landes.  Der Status des Kosovo ist bis heute umstritten. Noch immer kommt es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen SerbInnen und AlbanerInnen, besonders betroffen sind vorwiegend von SerbInnen bewohnte Gebiete im Norden des Kosovo. 

Serbien. In Zusammenhang mit der Unabhängigkeitserklärung des Kosovo kam es in Serbien zu zahlreichen Gewalttaten gegenüber AlbanerInnen. Auch Roma werden immer wieder Opfer von Benachteiligungen und Gewalt. MenschenrechtsaktivistInnen und JournalistInnen vor Ort sind vielfach staatlichem Druck ausgesetzt. 

Nigeria. In Nigeria kämpfen MuslimInnen aus dem Norden gegen ChristInnen aus dem Süden. Zusätzlich dazu wird das Land von ethnischen Konflikten erschüttert. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden seit dem Jahr 2000 mit Gewalt aus ihren Häusern vertrieben. 

Georgien. 2008 kam es in Georgien zu einem Krieg zwischen russischen und georgischen Streitkräften. Der georgischen Regierung wird vorgeworfen mit unverhältnismäßiger Gewalt vorgegangen zu sein, indem sie unter anderem Streubomben eingesetzt haben. Seit 1991 verzeichnet Georgien einen kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang. Vor allem Intellektuelle verlassen das Land. 

Irak. Im Jahr 2003 führten die USA einen Krieg gegen den Irak an. Momentan wird das Land von der Multi-National Force (MNF) unter Führung der USA besetzt. Seit Kriegsbeginn wurden über 93.000 irakische ZivilistInnen getötet. Tausende Menschen werden von der Regierung und der MNF, ohne Anklage, gefangen gehalten. Regierungstruppen und Gefängnispersonal wird Folter, Vergewaltigung und illegale Tötung vorgeworfen. Mehr als vier Millionen IrakerInnen wurden aus ihren Häusern vertrieben. 

AutorInnen: Johannes Dearing