Sexismus

Sich selbst lieben lernen

  • 24.12.2012, 12:57

Die Energien fürs Schlankbleiben können Frauen für Sinnvolleres verwenden. Die ARGE Dicke Weiber erklärt im Interview, wie man als Dicke Diskriminierung begegnen kann.

Die Energien fürs Schlankbleiben können Frauen für Sinnvolleres verwenden. Die ARGE Dicke Weiber erklärt im Interview, wie man als Dicke Diskriminierung begegnen kann.

Dickendiskriminierung betrifft besonders Frauen. Einige dicke Frauen haben sich deshalb 2009 zur Arbeitsgemeinschaft Dicke Weiber zusammengeschlossen. Christine, Patricia, Bernadett und fünf weitere Frauen treffen sich seither jeden zweiten und vierten Freitag im Monat in der FZ-Bar (Frauenzentrum Wien), um Erfahrungen auszutauschen, sich selbst zu empowern und sich gesellschaftspolitisch zu positionieren. Sie sind links, feministisch, autonom. Sie setzen Aktionen wie ein Picknick am Antidiät-Tag, um zu zeigen, dass dicke Frauen sich nicht einschränken müssen, sondern alles dürfen, was sie machen wollen – auch in der Öffentlichkeit essen. Im Interview mit Martina Madner zeigen sie, wo man überall ansetzen muss, um das Bild von dicken Frauen zu verändern. Und dabei sind alle dicken Frauen herzlich willkommen.

progress: Es gibt Sängerinnen wie Beth Ditto von Gossip, Komikerinnen wie Hella von Sinnen oder Moderatorinnen wie Tine Wittler – sind dicke Frauen mittlerweile gesellschaftlich akzeptiert?

Patricia: Nein, sie sind in erster Linie Showfiguren. Sie erfüllen einen Zweck: Hella von Sinnen ist zum Beispiel die komische Figur. Sie ist lustig, man darf über sie Witze machen. Humor ist schon okay, aber: Man sollte sich selbst ernst nehmen, Frauen werden ohnehin viel zu oft lächerlich gemacht. Und Beth Ditto ist ein Showgirl, das auf der Bühne steht. Da ist viel erlaubt, teilweise ist es
sogar notwendig, zu überzeichnen, um Aufmerksamkeit zu erlangen.
Bernadett: Beth Ditto ist sicher eine Ausnahmeerscheinung. Sie macht vieles, was dicke Frauen und Mädchen sonst nicht können oder dürfen. Insofern hat sie eine Vorbildfunktion. Das ist ganz wichtig. Wenn junge Menschen keine Vorbilder haben, sehen sie weniger, was möglich ist.
Patricia: Dicke Frauen haben eingeschränkte Lebensbedingungen. Es wird ganz selbstverständlich davon ausgegangen, dass wir manches nicht machen können: Querstreifen oder Miniröcke tragen, baden gehen oder Sport betreiben. Wir sollen nichts machen, wo das Körperfett sichtbar ist oder zu sehr wackelt. Für das Selbstvertrauen ist es deshalb wichtig, zu sehen, dass ich alles darf.

Wie würdet ihr das Lebensgefühl als Dicke beschreiben?

Christine: Ich habe mich lange Zeit überhaupt nicht gemocht und als hässlich und unförmig empfunden. Das ist eine Phase, die sehr viele dicke Frauen haben. Da erzeugt jede Werbung oder Zeitschrift, die zeigt, du kannst schlank und schön sein, bei dicken Frauen das Gefühl, versagt zu haben, und es entsteht ein sehr negatives Körpergefühl. Jetzt bin ich darüber hinweg, akzeptiere mich, so wie ich bin. Nicht jede Frau kann Kleidergröße 36 haben, weil wir einen unterschiedlichen Körperbau und Stoffwechsel haben.
Bernadett: Ich bin nicht nur dicke Frau, sondern auch noch ganz viel anderes, deshalb ist das Dicksein alleine gar nicht so ausschlaggebend für mein Lebensgefühl.
Patricia: Der Frauenkörper wird generell gerne als Problemfeld gesehen: Dabei geht es nicht nur um Körperfett, sondern auch um die Behaarung, das Alter, alles, was mit dem Menstruationszyklus zusammenhängt. Man gewinnt den Eindruck, der Frauenkörper an sich ist abnorm. Bei dicken Frauen ist es nochmals sichtbarer. Ich habe mich sehr lange geschämt. Man versucht, sich vielen  Situationen nicht auszusetzen. Mit der ARGE Dicke Weiber wollen wir das verändern und gehen deshalb gemeinsam essen, baden oder tanzen, was dicke Frauen sonst alleine nicht machen.

Ihr beschreibt dick als dick – auch in der ARGE Dicke Weiber, warum?

Christine: Wir wollen „dick“ nicht umschreiben, sondern dem Wort seine negative Bedeutung nehmen. Dick ist ein Eigenschaftswort wie groß oder klein und als solches wollen wir es wieder gesellschaftsfähig machen.

Hohes Gewicht wird oft als Übergewicht bezeichnet, was bringt das mit sich?

Bernadett: Wir wehren uns gegen den Begriff Übergewicht, weil wer bestimmt, über welchem Gewicht wir nicht drüber sein dürfen? Wir ziehen deshalb keine Gewichtsgrenzen.
Christine: ÄrztInnen behandeln dicke Frauen schon alleine wegen ihres Gewichts wie Kranke. Oft wird gar nicht der Ursache der Gelenksschmerzen oder der Grippe nachgegangen. Man hört erst mal nur: „Nehmen Sie ab.“ So kommt es, dass manche gar nicht mehr zu ÄrztInnen gehen und das ist dann wirklich gefährlich. Wir wollen deshalb eine Liste mit dickenfreundlichen ÄrztInnen erstellen und freuen uns über jedes Mail, das uns dabei weiterhilft.
Patricia: Es ist auch schlichtweg falsch, vorzugaukeln, dass es nur ein normiertes Gewicht gibt, mit dem man krank oder gesund ist.

Kann Dicksein keine Krankheiten mit sich bringen?

Patricia: Gesundheit hat mit dem Gewicht nichts zu tun. Gesundheit hängt von ganz vielen Faktoren ab, in hohem Maße von Stress, schlechten Lebensbedingungen oder einfach auch von der Genetik. Krankheit trifft dicke genauso wie dünne Menschen.
Bernadett: Es wird uns vorgelogen, dass eine gesunde Ernährung auch gleichzeitig schlank macht. Diese Zusammenhänge werden oft von jenen hergestellt, die ästhetische Probleme mit Dicken haben und sich von Vorurteilen leiten lassen. Das gibt es auch bei MedizinerInnen und ForscherInnen.
Patricia: Forschung ist nicht neutral, sondern oft bezahlt. Man muss deshalb sehr genau schauen, wer von den Ergebnissen profitiert und ob mit Pillen oder Diäten Geschäft gemacht werden soll. Dabei gibt es längst Forschung zu „Health at every size“. ÄrztInnen könnten sich also von der Meinung, dick bedeutet krank zu sein, befreien. Stattdessen wächst der Bereich in der Medizin, der sich  rein mit Ästhetik beschäftigt, wie Schönheitsoperationen. Und das hat überhaupt nichts mehr mit Gesundheit zu tun.
                                                                                                                                                                                                                                     
Manche  meinen, alle wollen schlank sein, Dicke würden sich nur selbst belügen.

Christine: Nein, es wird uns suggeriert, dass alle schlank sein wollen müssen. Dicke werden als dumm, faul, unbeherrscht, ...
Bernadett: … dreckig und krank bezeichnet.

Christine: Gerade junge Frauen können deshalb oft gar nicht sagen, dass sie nicht schlank sein wollen.
Patricia: Solange man Diäten macht, heißt es: „Du bemühst dich.“ Sobald man aber offen sagt, ich bleibe so wie ich bin, merkt man, wie stark der Druck ist. Dann heißt es: „Du hast dich abgeschrieben, du lässt dich gehen, du schadest dir.“ Deshalb haben viele eine Hemmschwelle, zu uns in die Gruppe zu kommen, weil sie von anderen hören, dass sie sich aufgeben, wenn sie sich als dick  akzeptieren.
                                                                                                                                                                                                          
Wo macht sich Dickenfeindlichkeit besonders negativ bemerkbar?

Christine: In der Arbeitswelt werden vor allem junge, schlanke, schöne Frauen eingestellt – insbesondere dort, wo Frauen gesehen werden. Dicke Frauen dürfen in den Augen vieler Unternehmen offenbar nicht Repräsentantinnen sein.
Patricia: Auch im pädagogischen Bereich heißt es, dass dicke Frauen zum Beispiel als Kindergärtnerinnen keine guten Vorbilder sind.
Bernadett: An Dicken fehlt es auch im Gesundheitsbereich, es gibt keine dicken Trainerinnen.
Patricia: Ich habe mich früher mal als Kosmetikerin in einem Fitnesscenter beworben. Der Leiter hat mir gesagt, dass ich kein gutes Vorbild sei, weil ich nicht gesund sei. Auf meinen Einwand, dass ich ihm gerne meinen Gesundheitsstatus nachweise, hat er dann doch offen gesagt, dass es rein ums Optische gehe,  Gesundheit also nur ein Vorwand gewesen sein.

Disqualifizieren sich jene mit solchen Vorurteilen nicht selbst?

Christine: Leider ist diese Art von Vorurteilen gesellschaftlich anerkannt.
Patricia: Wir alle wachsen mit dieser  Ästhetik auf, bekommen vorgesagt, was gut aussieht und was nicht. Gerade, wenn man noch nicht gefestigt ist, sollte man sich beispielsweise Austria’s Next Topmodel nicht anschauen, weil es Ästhetik formt. Ich habe bemerkt, dass sich, wenn ich mir Bilder von starken, schönen, dicken Frauen ansehe, das, was ich schön finde, verändert. Vielfalt wird normal.
Bernadett: Es geht dabei auch um die Eigen- und Fremdsicht, die oft miteinander einhergehen. Deshalb versuchen wir das wieder voneinander zu trennen. Es ist wichtig, dass man sich selbst, wenn man in den Spiegel schaut, schön findet. Es geht nicht darum, sich von außen sagen zu lassen, dass man schön sei. Diese Bewertung „Du bist attraktiv oder nicht attraktiv“ steht anderen gar nicht zu.

Welchen Unterschied macht es, ob man dicke Frau oder dicker Mann ist?

Christine: Dicke Männer werden noch eher akzeptiert. Sie kommen zum Beispiel in Filmen öfter und auch mit attraktiven  Partnerinnen vor. Dicke Frauen dagegen sind oft dünne mit Fettanzug, sie sind eher Witzfiguren oder sie leiden unglaublich unter ihrem Gewicht.
Patricia: Im Bullen von Tölz sollte zum Beispiel die Kommissarin ausgetauscht werden, weil sie zugenommen hatte. Jung, erfolgreich, attraktiv und dick geht nicht zusammen. Auch in der Politik gibt es dicke Männer, aber kaum dicke Frauen.

Ändert sich das Schönheitsideal nicht laufend?

Patricia: Ja, aber es geht in Richtung Unisex und Einheitsmensch. Ich habe nicht den Eindruck, dass Vielfalt mehr Platz bekommt. PolitikerInnen sprechen immer öfter von Vielfalt, es gibt Gesetze gegen Diskriminierung.

Sorgt das für mehr Akzeptanz?

Christine: Ob sich PolitikerInnen gegen eine Art der Diskriminierung engagieren, hängt davon ab, wie modern oder schick die sogenannte Andersartigkeit ist.

Ist MigrantIn- oder Lesbischsein also cooler als Dicksein?

Patricia: Nicht für alle und es kommt darauf an, um wie viele MigrantInnen oder Lesben es sich handelt. (Lacht) Für eine einzelne  oder wenige setzt man sich ein. Aber Dicksein ist sicher nicht schick.
Christine: Witze bilden Gesellschaft sehr gut ab und zeigen den Unterschied: Witze über MigrantInnen oder Homosexualität sind in politisch reflektierten Kreisen verpönt, Witze über Dicke gelten aber durchaus als salonfähig.

Wo überschneiden sich Frauen- und Dickendiskriminierung?

Christine: Schlanke und dicke Frauen werden auf ihren Körper reduziert. Dickenfeindlichkeit wirkt sich also auch auf dünne aus,  weil diese oft in Panik leben, einmal dick zu werden. Und damit wird ein großer Teil der Energie ans Schlankbleiben gebunden, die Frauen für Sinnvolleres nutzen könnten.
Patricia: Dickendiskriminierung ist ein Teil des Schönheitsterrors, der betrifft alle, insofern ist es ein feministisches Thema. Bei der Diskriminierung durch Infrastruktur geht es auseinander: Wenn in U-Bahnstationen oder Cafés zu schmale Sessel ein normales Sitzen für Dicke verunmöglichen, schließt sie das speziell aus. Aber bei beidem gilt: Frau muss die Attraktivität und Lebenslust, die  in einer steckt, entdecken und sich lieben lernen. Ich bin das ja schon, ich muss es nur wissen.

Weitere Infos: argedickeweiber.wordpress.com

Martina Madner ist Journalistin und Moderatorin und hat Politik- und Kommunikationswissenschaft an der Uni Wien studiert.

"I'm an F-A-G-E-T-T-E!"

  • 13.07.2012, 18:18

Hip Hop wird gerne herangezogen, um Sexismus und Männlichkeit zu thematisieren. Was dabei selten in den Blick genommen wird, sind queere Alternativen, wie sie gerade in diesem Bereich immer häufiger ausformuliert und praktiziert werden. Ein Essay mit Blick auf die spannendsten Entwicklungen.

Hip Hop wird gerne herangezogen, um Sexismus und Männlichkeit zu thematisieren. Was dabei selten in den Blick genommen wird, sind queere Alternativen, wie sie gerade in diesem Bereich immer häufiger ausformuliert und praktiziert werden. Ein Essay mit Blick auf die spannendsten Entwicklungen.

Als eine in den 1990ern sozialisierte Teenagerin war lange Zeit alles, was mir aus dem Hip Hop-Genre begegnet ist, geprägt von extrem übersteigerter Männlichkeit. Muskelbepackte, große, breite Körper, deren Voluminösität noch durch möglichst weite Kleidung unterstrichen wurde, wippten da in zahllosen Musikvideos unmotiviert, dafür außerordentlich raumnehmend durch die verschiedensten Partysettings. Ausgestattet mit prestigeträchtigen Statussymbolen inszenierten sich die damaligen Chartstürmer als furchtlose Oberchecker, deren gewaltbereites Gangster-Dasein vor allem auf textlicher Ebene zelebriert und zum identätsstiftenden Charakteristikum wurde. Essentieller Bestandteil dieses Konstrukts war auch die Rolle, die Frauen hier zugeschrieben wurde. Außerordentlich spärlich bekleidet tauchten sie stets als übersexualisierte, stumme, den (einen) Mann anhimmelnde Gruppe auf. Diese Auslegung idealer Männlichkeit, die heterosexuell, stark, erfolgreich, dominant und alles andere als konfliktscheu zu sein hatte, versetzte mich ob ihrer realitätsfernen, übersteigerten Inszenierung meist in gähnende Langeweile. Zeitgleich entzündete sich an den Anteilen innerhalb dieses Bildes, die ich durchaus auch aus meinem Alltag kannte, aber Wut. All das Bling Bling täuschte so nicht über das sexistische Grundsetting hinweg, das auch der in meiner Umgebung zelebrierten hegemonialen Männlichkeit bis heute zu Grunde liegt.

Abseits des Mainstreams. Diese Art Hip Hop, wie ich sie kennen gelernt habe, war die, die den Mainstream bis heute geprägt hat. Hier ist es wichtig, darauf hinzuweisen – wie bell hooks das getan hat – dass genau diese sexistischen und rassisierten Bilder bewusst eingesetzt worden sind, um die kolonial geprägten Fantasien weißer Mittelschichtskinder zu bedienen, die schließlich den größten Markt bilde(te)n.
Hip Hop ist aber wesentlich variationsreicher. Seit den Anfängen des Genres in den 1970ern wurde dieser musikalische Ansatz auf Beats zu reimen gerade von Afro-AmerikanerInnen dafür verwendet, klar Stellung zu beziehen. Oft waren Erfahrungen von Unterdrückung und die Wut über gesellschaftliche Umstände der Antrieb, um die eigene Lebensrealität in den Mittelpunkt zu stellen und durch die Benennung aktiv zu einer Veränderung beizutragen. Gerade über die Einbettung dieser Kritik im Kontext von Musik konnten Anliegen einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden, was auch dazu beitrug, ein positives Selbstbild der ständigen Abwertung und Diskriminerungserfahrung entgegen zu setzen.

Homo Hop. Auf diese altbewährten Möglichkeiten griff zur Jahrtausendwende auch das Deep Dickollective zurück. Die in Kalifornien ansässige Formation thematisierte in ihren Songs als eine der ersten explizit schwulen Hip Hop-Gruppen homosexuelles Begehren, und brachte so das heteronormative Grundsetting ins Wanken. Zeitgleich unterwanderten sie die von Konkurrenz und Rivalität geprägte Hip Hop-Kultur auch durch gezielte Vernetzungsarbeit unter queeren RapperInnen. Juba Kalamka, Mitbegründer des Deep Dickollective, initiierte so etwa 2001 das PeaceOUT World Homo Hop Festival, das zur Inspiration vieler weiterer queerer Hip Hop- und Spoken Word-Veranstaltungen in den USA und Großbritannien wurde. Darüber hinaus setzte er sich auch durch die Veröffentlichungen seines Labels Sugartruck Recordings für die Verbreitung queerer Inhalte im Hip Hop ein.
Die traditionellen Männlichkeitsvorstellungen im Hip Hop wurden bereits durch das vermehrte Aufkommen rappender Frauen angekratzt, das klare Artikulieren von schwuler Homosexualität setzte dieses Konstrukt aber einem ganz anderen Angriff aus. Denn hier ist es vor allem die Angst, selbst Objekt der Begierde von Männern zu werden, die zur großen Verunsicherung wird. Schwule Präsenz bringt in diesem Denken die Gefahr von Entmännlichung mit sich. „There’s this notion that if you allow a gay presence to enter a battle situation and someone who’s gay out-rhymes you, you have to deal with being de-masculinized“, so Tim’m West von Deep Dickollective.

Cuz for real-do, I got a dildo! Neben als schwul gelabelten Männlichkeiten lassen sich gerade im Hip Hop auch andere Alternativen zur Norm finden. So setzt sich etwa Katastrophe in seinen Spoken Word-Performances mit queeren Geschlechtlichkeiten abseits des Bio-Mann-Seins auseinander und thematisiert dabei besonders eloquent sein Leben als Transmann. Auch Athens Boys Choir aka Harvey Katz, der sich selbst in seinem Song Fagette als pansexuell - also eine vorgegebene Einschränkung des eigenen Begehrens in Kategorien wie Mann und Frau verweigernd - definiert, sagt in seinen Lyrics den herkömmlichen Definitionen den Kampf an. Er kombiniert Queer-Aktivismus mit Selbstreflexivität und bricht so mit viel Style aber auch Humor die alten Strukturen unhinterfragter Selbstbeweihräucherung. Amy Ray, bei deren Konzerten die Band Indigo Girls Katz als Vorgruppe auftrat, meint: „With the inclusion of class, culture, and race dynamics in transgender politics, Katz makes room for the evolution of a movement.“ Diese Bewegung will ich berühmt werden sehen!

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