Sascha Rossmann

Erasmus+

  • 29.01.2018, 12:22

Erasmus+ ist seit Jahren ein Schlagwort, wenn es darum geht, Studierende und Lehrende im Zuge einer immer stärkeren Verschränkung aller Lebensbereiche über Grenzen hinweg zu verbinden.

Sei es ein Austausch im Zuge des Studiums, um eine andere Kultur und andere Zugänge zu Bildung zu erfahren, oder ein Praktikum im Ausland, um die theoretisch erlernten Kompetenzen in echten Situationen anzuwenden.

2,5 Millionen Studierende und Schüler_innen werden in den Jahren 2014-2020 von Erasmus + profitieren. Noch weitere 800.000 Lehrende und 500.000 junge Menschen werden in diesem Zeitraum an freiwilligen Tätigkeiten und Austauschprogrammen teilnehmen.

Das Programm Erasmus+ beschränkt sich nicht mehr nur auf den Bildungsbereich, sondern greift mittlerweile in andere Lebensbereiche ein. Beispielsweise unterstützt das Programm auch Forschungs- und Firmen-Projektpartnerschaften über Grenzen hinweg.

Was sind die Ziele von Erasmus+?

Erasmus+ leistet Beiträge zu verschiedensten europäischen Zielsetzungen, wie etwa der Strategie Europa 2020, mit der die EU Forschung und technologische Entwicklungen an Hochschulen fördern will. Außerdem trägt das Programm viel zur nachhaltigen Entwicklung des Europäischen Hochschulraums, zur Förderung der Jugend, Sport- und Berufsbildungsangebote oder auch zum gemeinsamen Leben und Formen der europäischen Werte bei.

Das Erasmus+ Projekt beruht auf drei Säulen, welche gleichwertig umgesetzt werden sollen:

Die Lernmobilität der_des Einzelnen

Internationale Vernetzung und Mobilität sind mittlerweile fast Grundvoraussetzungen für Absolvent_innen der verschiedenen Hochschulen in Österreich. Egal, ob man auf einer Pädagogischen Hochschule, einer Fachhochschule oder einer Universität studiert, man wird durch die umfangreichen Austauschprogramme der Institutionen förmlich dazu aufgefordert, einen Auslandsaufenthalt zu wagen. Der kann im Rahmen eines Programmes wie Erasmus+ stattfinden, oder aber auch nur eine kleine Konferenz sein. Die Möglichkeit, einen Teil der Ausbildung im Ausland durchzuführen, endet aber nicht mit dem Abschluss eines Studiums. Man kann auch ein Auslandspraktikum machen, um Berufserfahrung zu sammeln. Dafür ist nicht einmal ein Studium notwendig, man kann sich bereits als Schüler_in oder Lehrling auf eine spannende Erfahrung gefasst machen. Damit alle Angehörigen der verschiedenen Bildungseinrichtungen an dieser Erfahrung teilhaben können, gibt es Erasmus+ auch für Bedienstete. Denn durch internationalen Austausch können auch hier Fortschritte in der Arbeit erzielt werden. Es gibt aber auch noch andere Programme, die zur Lernmobilität beitragen, wie etwa den europäischen Freiwilligendienst.

Zusammenarbeit zur Förderung von Innovation und zum Austausch bewährter Methoden

Hier geht es um eins der zentralen Themen der Europäischen Union: Kooperation in jedem vorstellbaren Bereich. Es werden strategische Partnerschaften geschlossen zwischen Universitäten und Hochschulen, Hochschulen und anderen Bildungs- oder Forschungseinrichtungen. Es geht dabei vor allem um Interdisziplinarität. Ressourcen und Know-How sollen greifbar und erlebbar gemacht werden. Das kann spezifisch z.B. mit neuen Methoden in der Pädagog_innenbildung beginnen, oder sich abstrakt auf Methoden zur Informationsweitergabe generell beschränken. Derartige länderübergreifende Kooperationen ermöglichen das leichtere Vergleichen und daher auch Anerkennen von Qualifikationen. Da wichtige Entscheidungen über so eine Anerkennung oft auf sehr lokaler Ebene getroffen werden, ist es immer wichtig, sich vorab schon mit der zuständigen Stelle an der eigenen Institution zu beraten.

Unterstützung politischer Reformen

Erasmus+ will europäische Werte stärken und unterstützt daher auch politische Bildung. Dabei beschäftigt es sich jedoch nicht nur mit politischen Prozessen, sondern will durch konstanten Austausch, Monitoring und Vergleichbarkeit ein grundsätzliches Verständnis für europäische Prinzipien schaffen.

Grundsätzlich kann man sagen: wer auf Reisen geht, hat immer etwas zu erzählen!

 

Sascha Rossmann studiert Technische Physik an der TU Wien und ist im Referat für internationale Angelegenheiten an der BV tätig.