Plattenkiste: Lime Crush - 7’’

  • 05.02.2015, 12:22

Plattenrezension / Zweimal hingehört

Plattenrezension / Zweimal hingehört

Katja: Die erste Veröffentlichung 2015 aus dem traditionsreichen Hause fettkakao legt die Latte für Wiener Bands mal wieder sehr hoch. In knapp fünf Minuten ist die Platte durchgehört– drei Songs mit je eineinhalb Minuten Spielzeit, DAS ist Punkrock. Die vier Bandmitglieder sind allesamt bekannte Gesichter. Für wen Aivery, Tirana oder Plaided keine Fremdwörter sind, der oder die hat die eine oder andere Musikerin schon einmal gehört oder gesehen. Zusammen sind sie also eine Art Supergroup und bringen mitwitzigen, lockerleichten Punksongs frischen Wind in die Konzertszene. Hier ist nichts verklemmt oder Kunstpunk, sondern alles original DIY. Punkfans, die eine Back-To-The-Wurzelbehandlung des Genres ersehnen, dürften mitdieser Platte extrem glücklich werden.

Kati: „I know the rules, but I don’t follow“ – diesmal sind wir mit beiden Rezensionen ganz regional und abseits des Mainstreams unterwegs. Lime Crush haben ihre erste 7-Inch Platte auf dem großartigen Wiener Label fettkakao veröffentlicht. Label-Betreiber Andi traut sich endlich selbst auf die Bühne, bleibt aber eher im Hintergrundund lässt die drei Musikerinnen Panini, Nicoletta und Veronika, die wir von anderen Projekten wie Plaided oder Tirana kennen, laut sein. Die beste Musik entsteht mitunter, wenn die Leute, die sie machen, sich selbst nichtzu ernst nehmen. „I went out to playping pong, but all I got was a honktonk!“ Ich mein, wer kennt das nicht? Das Ergebnis sind drei Nummern, die punkig sind und Spaß machen. Zeitgemäßer Riot-Grrrl Moshpit. Sowas kann wohl nur unterstützt werden – mehr davon!

 

Katja Krüger und Kati Hellwagnerstudieren Gender Studies an der Universität Wien.

AutorInnen: Kati Hellwagner, Katja Krüger