Eis(Bären)Erlebnis!

  • 25.06.2015, 11:31

Schneesturm, der Kunuuksaayuka, in der arktischen Eiswüste: Die junge Iñupiat Nuna hat sich verlaufen und versucht zurück zu ihrer Familie zu finden. Ausgestattet mit einer Bola, einem Wurfzeug, begibt man sich als Nuna und/oder ihr treuer Freund, ein weißer Polarfuchs, auf eine Odysse durch Schnee, Eis und Wind und erlebt pulssteigernde Abenteuer.

Schneesturm, der Kunuuksaayuka, in der arktischen Eiswüste: Die junge Iñupiat Nuna hat sich verlaufen und versucht zurück zu ihrer Familie zu finden. Ausgestattet mit einer Bola, einem Wurfzeug, begibt man sich als Nuna und/oder ihr treuer Freund, ein weißer Polarfuchs, auf eine  Odysse durch Schnee, Eis und Wind und erlebt pulssteigernde Abenteuer.

Mal überlistet man das kleine Volk, um dem Eulenmann, eine Art Shamanen aus Nunas Dorf, seine Trommel zurückzubringen, dann schwimmt man im wassergefüllten Magen-Labyrinth eines Wals oder stellt sich dem grusligen Menschentöter. Bei allen Abenteuern hilft Nuna Sila, das Wetter: Gezeichnet in schön geschwungen, geisterähnliche Tierformen hält sich Nuna daran fest oder wird über Wasser und Abgründe getragen. Auch der Polarfuchs gehört diesen Naturkräften an und kann mit ihnen kommunizieren. Später in Gestalt eines Peter Pan mit Öhrchenkapuze, der durch die Lüfte flitzt, kann er sie  sogar lenken.

Ohne die anderen geht hier gar nichts. Das legt auch der Zwei-Spieler_innen-Modus nahe, in dem der die Mitspieler in in die gleichberechtigte Rolle des Fuchs schlüpfen kann. „Never Alone“ steht ganz im Zeichen der Gemeinschaft und des Respekts. Es ist bestechender Ausdruck der engen Zusammenarbeit mit 40 Iñupiat, den indigenen Bewohner_innen Alaskas, aus der das Videospiel entstanden ist.

In 24 in das Spiel integrierten, kurzen aber hochwertig produzierten Videoclips erzählen sie ihre Geschichten über das Leben im Schnee, Mythen über Polarlichter und ihr Wissen über die Natur. Letzteres schlägt sich auch in dem weichen, liebevoll gestalteten Artwork nieder, das eine Schneelandschaft nicht einfach weiß, sondern in differenzierten Eis- und Schneeformen und mit wechselnden Windstärken darstellt.

Die Macher_innen von „Never Alone" haben aus einem simplen Jump-and-Run eine epische Geschichte entwickelt, die man nur gemeinsam zu Ende bringen kann. „Never Alone“ beweist, dass es, ohne ins Kitschige, Verherrlichende oder belächelnd Herablassende zu verfallen, Spieler_innen spannend und lehrreich in das Leben der Iñupiat involvieren kann – auch im Sommer!

„Never Alone“ (Kisima Ingitchuna) Upper One Games
Einzel- oder Mehrspieler_innen für Windows, Mac,
PlayStation 4, Xbox One, (demnächst) Wii U 14,99 Euro

 

Marlene Brüggemann studiert Philosophie an der Universität Wien.

 

AutorInnen: Marlene Brüggemann