Der Blockbuster mit Hulkbuster

  • 22.04.2015, 12:34

Rezension

Rezension

Age of Ultron beginnt ohne mit der Wimper zu zucken mit einer actiongeladenen Verfolgungs- und Kampfszene in einem schneebedeckten Wald. Eine Vorstellung brauchen die Superheld_innen nicht mehr, diente doch der komplette erste Teil der Reihe dazu, das Team um Captain America, Thor, Iron Man etc. zu formen. Nun stehen sie gemeinsam für die gute Sache ein und zertrümmern Köpfe. Wer eigentlich genau der aktuelle Feind ist: nicht so wichtig.

Viel wichtiger für die Story sind die Fragen, die die einzelnen Avengers selbst beschäftigten. Bei Hulk und Romanoff (Black Widow) ist es die Frage, ob sie eigentlich selbst Monster sind - sei es durch einen Verstrahlungsunfall oder durch eine jahrelange Ausbildung zur Killerin – und deswegen vor allem eins wollen: Monster jagen. Tony Stark quält die Frage, wie man die Erde zu einem sicheren Ort machen kann. Der verrückte Professor erschafft die künstliche Intelligenz Ultron, die von seiner Idee, die Welt zu retten, ganz verzaubert ist und beschließt, die Avengers zum Schutz der Menschheit zu zerstören. Aus kaputten Iron Man Suits bastelt sich Ultron einen Körper und ist nun die perfekte Mischung aus Terminator und HAL.

Mit der Figur von Loki kann Ultron nicht mithalten, jedoch kommen zwei weitere Charaktere sehr früh mit ins Spiel, die sich als potentiell größere Gefahr erweisen. Die Zwillinge Quicksilver und Scarlet Witch sind voller Rachegelüste an Tony Stark und Superkräfte („He’s fast, she’s weird.“). Ihre schlecht gespielten slawischen Dialekte nerven bei jedem Satz. Durch ihre visionenverursachenden Fähigkeiten knockt Scarlet Witch beinahe alle Avengers sofort aus. Da die beiden aber rasch zur guten Seite überlaufen, gibt es doch, abgesehen vom Dialekt, keine größeren Probleme.

Der Film hatte die große Aufgabe, im Schatten des ersten Teiles ein würdiges Sequel zu sein. Die Story wurde mit einem leichten Fokus auf Romanoff und Hawkeye geschrieben, da sie sonst kein eigenes Franchise haben. Das tut Age of Ultron sehr gut. Alle Fäden der verschiedenen vorhergehenden Filme und parallel laufenden Serien werden verwoben, ohne dass es angestrengt wirkt. Oder wie Ultron es sagt: „Ihr seid wie Marionetten, gefangen in Fäden, Ketten… die Zeit der Ketten ist vorbei.“

„Avengers: Age of Ultron“ 
Regie und Drehbuch: Joss Whedon
150 Minuten
ab 23. April im Kino

 

Katja Krüger ist Unternehmerin und studiert Gender Studies an der Universität Wien.

AutorInnen: Katja Krüger