Auch ein kleiner Beitrag hilft

  • 30.09.2012, 21:45

„Nachhaltige Umweltsysteme“ nennt sich das berufsbegleitende Studium an der FH Burgenland, über das wir mit dem 26-jährigen Steirer Andreas Kröpfl gesprochen haben.

„Nachhaltige Umweltsysteme“ nennt sich das berufsbegleitende Studium an der FH Burgenland, über das wir mit dem 26-jährigen Steirer Andreas Kröpfl gesprochen haben.

progress: Nehmen die ÖsterreicherInnen den Klimawandel zu sehr auf die leichte Schulter?

Andreas: Den meisten Leuten ist meiner Meinung nach schon bewusst, dass die globale Erwärmung ein Problem darstellt. Mit einfachen Richtlinien würde allen klar was sie selbst tun können um dem entgegen zu wirken. Jeder, auch kleine, Beitrag hilft und ist gesamtheitlich wertvoll. Viele glauben noch immer, Kleinigkeiten bewirken nichts.

progress: Elektrogeräte im Haushalt sind heute deutlich energieeffizienter als noch vor 20 Jahren, trotzdem ist der Stromverbrauch zwischen 1990 und 2007 um fast 24 Prozent gestiegen. Woran könnte das liegen?

Andreas: Der Fernseher braucht heute zwar viel weniger Strom als vor 20 Jahren, nur hat heute jede und jeder drei Fernseher statt einem. Also steigt in Summe der Verbrauch. Wir machen zwar alles stromsparender und effektiver, nur kaufen wir dann einfach mehr davon.

progress: Wie kann den Menschen näher gebracht werden, dass das nachhaltige Handeln jedes und jeder Einzelnen wichtig ist?

Andreas: Es muss ein System geschaffen werden, in dem jedeR Einzelne sieht, welchen Sinn der eigene Beitrag hat. Es könnte für einen Ort eine konkrete Zielvorgabe festgelegt werden, zB eine gewisse Menge Strom, die innerhalb eines Jahres eingespart werden soll. Am Ende des Jahres könnte dann in der Lokalzeitung veröffentlicht werden: Familie Maier hat soviel gespart und Familie Huber soviel. Dann weiß jedeR, wo der eigene Haushalt steht und es gibt einen Anreiz.

progress: Was müsste passieren, damit sich der Einsatz erneuerbare Energien, wie zum Beispiel Photovoltaik-Anlagen auf Privathäusern, tatsächlich rechnet?

Andreas: Die Anschaffung der Anlagen muss günstiger werden oder der Geldertrag steigen. Wenn ich bei Photovoltaik-Anlagen dieselbe Menge absetze wie bei Gasthermen, kann ich mit dem Preis auch so günstig sein, dass sich Photovoltaik auf jeden Fall rechnet. Auch wenn der Strompreis auf entsprechend hohem Niveau läge, wäre eine Rentabilität sofort gegeben.

AutorInnen: Cornelia Kröpfl